CSU startet Kreiswahlkampf in Pörnbach
Im Rahmen einer Delegiertenversammlung wurden die Kreismit-glieder und Kandidaten zur Kreistagswahl auf das Kreiswahl-programm eingeschworen. Kreisvorsitzender Ludwig Wayand begrüßte die Teilnehmer und ging auf die erfolgreiche Arbeit im Kreistag ein, wies aber die Angriffe der FDP aus letzter Zeit zurück, da diese Gruppierung auf Abwege geraten sei. Die Zusammenarbeit sei sonst immer, trotz unterschied-licher Überzeugungen, von Respekt getragen gewesen.
Die Aufgabe, lobende Worte für die Staatsregierung und die CSU-Landtagsfraktion zu finden, war dem neuen Landtagsabge-ordneten Karl Straub zugefallen, der dann auch über seine ersten Eindrücke von der Arbeit im Landtag berichtete. Er lobte die gute Finanzsituation in Bayern und die noch bessere im Landkreis, ging auf die demographische Entwicklung und den Fachkräftemangel ein sowie auf ein Förderprogramm für ein barrieresfreies Bayern. Das Ziel, im Rahmen der Energiewende bis 2020 35 Prozent regenerative Energien in Bayern zu produzieren, sei bereits erreicht, die neu geplanten „Strom-Autobahnen“ lehnte er ab, da darüber auch Kohlestrom transportiert werden soll. Er wandte sich auch gegen den Begriff „Drehhofer“ für Ministerpräsident Horst Seehofer, da er nichts Verwerfliches darin sah, wenn der sich entscheide, auf die Meinung der Bürger zu hören. Bei der Windenergie lobte er den Landkreis mit seiner Windkraftplanung und stellte fest, dass die genehmigten Windräder auch gebaut werden könnten, da die Bauherren Planungs-sicherheit brauchten. Zum Freihandelsabkommen mit den USA warnte er vor der Gefahr, dass über diesen Weg Gentechnik in die Lebensmittel kommen könne. Auch wusste er den Wandel in der Bildungspolitik zu erläutern, nachdem Seehofer versprochen hatte, dass die Lehrerstellen trotz rückläufiger Schülerzahlen weiterhin im Schulsystem bleiben würden, nicht wie es zuerst hieß: im Bildungs-system, was zu einer Stellenstreichung an Schulen geführt hätte.
Landrat Martin Wolf ging auf die zukünftigen Herausforderungen des Landkreises ein und führte die positiven Plätze bei verschiedenen Rankings auf, doch er betonte, dass der Landkreis nicht auf jedem Ranking auf Position eins sein müsse. So sei man zufrieden bei der Bertelsmann-Studie von Platz 144 auf Platz 12 gerutscht zu sein und bei der Prognos-Studie beim Thema wirtschaftliche Dynamit auf Platz zwei, ebenso bei den Arbeitsplätzen. Insgesamt sei der Landkreis bei der Gesamtbewertung unter den TOP 20. Als wichtige Aussage bewertete Wolf die Stärkung des Zusammenhalts im Kreis. Dis habe sich auch bei den letzten Entscheidungen über die Außenstelle in Vohburg oder bei der Verteilung der Asylbewerber gezeigt. Hätte die Regierung Oberbayern allein entschieden, hätte eine Gemeinde eventuell mehr Bewerber erhalten und sich damit ein großer sozialer Brennpunkt entwickelt. Doch durch die Zusammenarbeit aller Gemeinden sei das Thema besser gelöst worden. Auch er lobte die Windkraftplanung im Landkreis, bei dem bisher gut 2,6 Prozent der Landkreisflächen geeignet seien und so eine „Verspargelung“ der Landschaft verhindert worden sei. Bei den Arbeitsplätzen möchte der Landkreis die Schere zwischen Aus- und Einpendlern schließen. Ein Schritt in die richtige Richtung war für ihn die Entscheidung eines Papierherstellers mit seiner Ansiedlung im Gewerbegebiet Bruckbach, bei der später bis zu 150 Arbeitsplätze entstehen sollen. Und wegen der demographischen Entwicklung plant der Kreis zusammen mit der Arbeitsagentur, Frauen aus der Familienpause für eine Ausbildung in der Altenpflege zu begeistern. Es sind 900 Euro ab Beginn für die dreijähre Ausbildung als Unterstützung vorgesehen, auch während des Schulbesuches. Bei 10 Teilnehmerinnen pro Jahr hofft man, damit das Pflegeproblem zu lösen.
Wolf plädierte für einen zurückhaltenden Wahlkampf in Wort und Tat, da man Brücken bauen wolle und nicht auf Spaltung setze. Sein Ziel sind 26 + X Sitze im Kreistag.
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