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Leserbrief: Der „Hungernde Wolnzacher“

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Nach der BANKEN-Krise und der EURO-Krise gab es ab 2009 die „Wolnzacher- Finanzkrise“: Dabei wurde der ehemalige Bürgermeister Josef Schäch zu Unrecht wegen Untreue verurteilt. Das Fehlurteil wurde in 2012 vom Verfassungsgericht aufgehoben, aber der Marktgemeinderat (MGR) tut sich auch heute noch schwer, das zu verstehen und aufzuarbeiten. Es ging eben in der Sache nie um eine angebliche Untreue gegenüber der Marktgemeinde. Es ging damals einigen politischen Strukturen im Landkreis nur darum, den wirtschaftspolitischen Erfolg des Marktes Wolnzach in Misskredit zu stellen und dafür war letztlich dann auch jedes politische und mediale Mittel bis hin zur massiven Vorverurteilung recht und billig.

Klar, die alten Symbole im Marktgemeinderat Wolnzach hatten Gewicht, manchmal sogar etwas zu viel. Aber man kann einen Bürgermeister und späteren Landrat nicht einfach verurteilen und absetzen lassen, weil er für die Gemeinde investiert und dabei eine vorübergehende Zwischenfinanzierung von ca. 3 Mio. € für mündelsichere Zuschussforderungen von ca. 4,5 Mio. € aufnimmt. Das Verfassungsgericht hat dazu abschließend die Notbremse gezogen, das Fehlurteil kassiert und dem Bundes-gerichtshof und dem Landgericht in München eine massive Ohrfeige erteilt.

In Wolnzach stagnieren seit 2009, ebenfalls heute unstrittig, die Einwohner, die Wirtschaft und das Ansehen des Marktes, als Folge einer fehlenden wirtschafts-politischen Führung. Aber der MGR arbeitet ja, nach eigenen Aussagen, verzweifelt für den wirtschaftspolitischen Erfolg. Dieser muss allerdings in der Presse, auf Wunsch der CSU-Fraktion, erst noch täglich erfunden werden. Das ist geil, denn endlich hat der Marktgemeinderat damit sein neues Leitbild gefunden:
Den „Hungernden Wolnzacher“.
In der Medienwelt arbeitet dafür eifrig, wie jeder weiß, der Bürgermeister und der Wirtschaftsreferent. Zumindest wird das öffentlichkeitswirksam beim Lauf 10!, bei der 1200 Jahrfeier, zum „überteuerten Denkmalpflaster vor dem Rathaus“, zu den verdammten Bruchstellen in der Kläranlage, den merkwürdigen MEG-Bilanzen oder abschließend beim nächtlichen „Altmann Pfiff “ in Wolnzach behauptet.
Der „Hungernde Wolnzacher“ hingegen verzweifelt schon an der Berichterstattung, weil zu viele Fehlzündungen eben schaden. Hungern aber tun sie beide, die EINEN nach politischer Macht und Anerkennung, die ANDEREN nach der zunehmend verlorenen wirtschaftspolitischen Zukunft in Wolnzach.

Sehr geschätzte Schwarze, Weiße & Wolnzacher, wir beide geben jetzt unser MGR-Mandat wieder zurück in Ihre Hände. Viele Vorschläge haben wir auch in Ihrem Namen laut und deutlich vorgetragen. Leider wurden zu wenige verstanden.
Es ist uns eben nicht gelungen, den MGR für eine zukunftsträchtige Vision für Wolnzach zu begeistern. Das ist schade, weil es uns um die Sache ging und nicht um einen Vorteil. Der „Hungernde Wolnzacher“ blickt deshalb zurück auf die Jahre einer fehlenden modernen Wirtschaftspolitik in Wolnzach. Er verbindet damit gemeinsam mit uns die verbleibende trügerische Hoffnung, dass es vielleicht doch noch nicht zu spät ist: Heute um fünf nach 12, für die Zukunft von Wolnzach.

Wolnzach, im Februar 2014
Matthias Boeck und Petra Thalmeir- Bichler,
für die FDP-Fraktion im MGR- Wolnzach, 2008 / 2014

 


 

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