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Sachpolitik anstatt markige Sprüche bei der CSU

v.l.n.r.: Reinhard Heinrich, Martin Wolf, Ludwig Wayand, Erich Irlstofer und Karl Straub

„Grad raus g’red“, unter diesem Motto stand der politische Aschermittwoch der CSU in Lindach. Doch wer sich in diesem Zusammenhang markige Sprüche und Breitseiten auf die politischen Gegner erhofft hatte, wurde enttäuscht, denn nicht die Abteilung Attacke, sondern die Sachthemen standen bei den Christ-Sozialen im Fokus.

Reinhard Heinrich (Fraktionsführer im Kreistag), Martin Wolf (Landrat) und Karl Straub (Landtagsabgeordneter) zogen kurz vor der Wahl Bilanz und gaben auch einen Ausblick auf die Herausforderungen der kommenden Jahre. „Je kleiner die Partei, desto größer das Erzählte“, begann seine Rede auch mit Blick auf die FDP. Doch für den Bürgermeister und erfahrenen Kreispolitiker zählt nicht ein markiger Spruch, sondern was unterm Strich erreicht worden ist.

„Wir stellen uns der Verantwortung und laufen nicht davon“, so Heinrich in Richtung Pfaffenhofens Bürgermeister, als er auf die Ilmtalklinik zu sprechen kam. Dass diese sich derzeit in einem schwierigen Fahrwasser befinde, gab er auch unumwunden zu, machte jedoch auch deutlich, dass die CSU zur Klink stehe. „Sie muss in öffentlicher Hand bleiben.“

Auch andere Themen, wie Bürgerbeteiligung, den Ausbau sozialer Netzwerke, die Mobilität und die Windenergie, sprach der Fraktionsführer an. „Wir fühlen uns den Menschen verbunden“, so Heinrich. In Sachen Windkraft machte er das deutlich: „Der Landkreis ist nicht gegen Windkraft, aber es muss verträglich sein, aus diesem Grund haben wir auch mit einer Positivplanung begonnen.“

Wir wollen unsere Spitzenstellung behalten – so das Credo aller Redner. Vor allem Landrat Martin Wolf und Landtagsabgeordneter Karl Straub verwiesen in diesem Zusammenhang auf das interkommunale Gewerbegebiet bei Bruckbach. Dass sich nun die Firma Thimm, die dort ein weiteres Werk bauen wird, gerade zu Wahlkampfzeiten durchs Facebook treiben lassen muss, rief beim Landtagsabgeordneten Kopfschütteln hervor. „Wir sollten aber alle lieber den Bachelor anschauen, bevor wir auch nur ein Wort über die FDP verlieren“, mit diesen Worten war zum politischen Gegner alles gesagt.

Auch Landrat Martin Wolf verlor kaum ein Wort in diese Richtung, sondern hob einerseits das Erreichte hervor und gab aber auch einen Ausblick auf das, was in Zukunft wichtig sein wird. „Arbeitsplätze, Nachhaltigkeit und Zusammenhalt“, nun wird man sicher sagen können, das sind nur Schlagworte, doch der Landrat füllte sie auch gleich mit Leben. „Wir sind im Ranging von Fokus Money derzeit auf dem zweiten Platz, und diese Spitzenposition wollen wir weiter halten“, so der Landrat. Dabei steht für ihn ein maßvolles Wachstum im Konsens mit den 19 Gemeinden im Zentrum. Hierzu zählt natürlich auch eine solide Haushaltsführung.

„Wir brauchen eine gute Balance mit den Kommunen“, so Wolf. Dies unterstrich auch der Landtagsabgeordnete Karl Straub: „Das Land Bayern zahlt acht Milliarden an die Kommunen.“ Welche Investitionen auf den Kreis in den kommenden Jahren noch zukommen werden, das machte der Landrat dann sehr deutlich. So steht nicht nur die Sanierung der Schulen, sondern auch der Ausbau der Kreisstraßen an. „Insgesamt sind für diese Maßnahmen über die kommenden Jahre 40 Millionen Euro vorgesehen“, so Wolf. Auch die Klinik wird in den kommenden Jahren unterstützt werden müssen, doch alle machten deutlich, dass ein Krankenhaus in öffentlicher Trägerschaft und eine gute Gesundheitsversorgung auch Geld kosten werden.

So warben alle letztlich dafür, den jetzt eingeschlagenen Kurs auch in Zukunft fortsetzen zu können. Kreisvorsitzender Ludwig Wayand bedankte sich in diesem Zuge ausdrücklich bei den Kreisvorsitzenden der SPD, der Freien Wähler und den Grünen, für einen sachlichen und fairen Wahlkampf. „Nur eine Partei schere aus diesem Reigen aus!“, so der Kreisvorsitzende. „Wir wollen auch weiterhin Politik für unsere Bürger machen“, so Wayand, der im Wahlkampfendspurt noch einmal für eine Fortsetzung dieser erfolgreichen Politik im Kreistag warb.
 

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