Heimat – ein politisch brisantes, aber gleichzeitig wichtiges Thema
Die Sonne strahlte über der Kreisstadt, als Sepp Dürr, Landtagsabgeordneter der Grünen, die Basis in Pfaffenhofen im Wahlkampfendspurt besuchte. Für den Landespolitiker eine Herzensaufgabe, denn für ihn stehen nicht nur die großen Themen im Vordergrund, sondern wie so viele seiner Kollegen, hat er seine Wurzel in der Kommunalpolitik.
Damit war der Landespolitiker auch bei dem Thema, das ihm gegenwärtig sehr unter den Nägeln brennt. „Der Begriff Heimat ist derzeit wieder in aller Munde“, so Dürr und sprach damit eine Bewegung an, die in den vergangenen Jahren verstärkt zu beobachten war. Nicht nur, dass der bayerische Dialekt wieder im Kommen ist, nein, auch Dirndl und Lederhose gehören für viele einfach dazu.
Auch in der Politik erlebt der Begriff Heimat eine Renaissance. „Heimat ist ein viel zu wichtiges Thema, als dass wir dies alleine der CSU überlassen können“, so Dürr, für den es ein Hauptanliegen ist den Christsozialen dieses Monopol streitig zu machen. Dabei machte der deutlich, dass dieser Begriff der Heimat, der Regionalität ein urgrünes Anliegen ist. „Aus der Region für die Region, das war einer der ersten Slogans, mit denen die Grünen nach ihrer Gründung in den Wahlkampf zogen.
„Heute“, so die Meinung des grünen Landtagsabgeordneten, „hat die CSU beim Thema Heimat das Monopol. Aber warum kann man in einer modernen Gesellschaft mit Heimatverbundenheit punkten? Laut Analysen, die seitens der Grünen nach der Bundestagswahl in Auftrag gegeben worden sind, war vor allem das Sicherheitsgefühl für die Wahl von entscheidender Bedeutung.
„Es gibt im Zuge der Globalisierung den Wunsch nach Verlässlichkeit“, mit diesen Worten beschreibt Dürr, warum Heimat heute in der Politik von zentraler Bedeutung ist. Doch wann kann man von Heimat sprechen? „Heimat ist dort, wo man sich engagiert“, so Dürr, der damit einen anderen Begriff von Heimat prägt, als so manch andere Partei. Er wendet sich gegen den Begriff der Abgrenzung und gegen das bayerische „Mia san Mia“. Wo für sie diese Abgrenzung beginnt, dass machte Monika Schrat, Pfaffenhofens 3. Bürgermeisterin deutlich: „Wir sind doch alle gute Katholiken, diese Äußerung fiel vor nicht allzu langer Zeit im Kreistag.“ Für die grüne Politikerin ein deutliches Zeichen von Ab- bzw. Ausgrenzung.
Gerade aber gegen diese Definition von Heimat wendet sich Dürr. „Heimat ist dort, wo man einen Wert hat. Kerstin Schnapp konkretisierte dies noch ein Stück weit. „Wenn man sich heimisch fühlen will, dann muss man auch aktiv sein.“ Heimat muss man also auch ein Stück weit einfordern. Kritik äußerten letztlich alle an der „Mia san mia“-Mentalität, diese trägt letztlich eher zur Ausgrenzung bei. Besser wäre es wenn man sich, wie Nobert Ettenhuber vorschlug, auf das bayerische „Leben und leben lassen“ zurück besinnt.
Insgesamt machte Sepp Dürr deutlich, wie wichtig der Begriff Heimat in der modernen globalisierten Welt ist. „Die Menschen sehnen sich nach Sicherheit“, so Dürr, der auch deutlich machte, dass die Grünen es keineswegs nur der CSU überlassen dürfen, sich mit dem Thema Heimat zu befassen.
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