Festakt zum Jubiläum
Peter Andreas, Vorsitzenderdes Hospizvereins Pfaffenhofen.
Seit zwei Jahrzehnten gibt es den Hospizverein Pfaffenhofen mittlerweile schon. Grund genug für die ehrenamtlich tätigen Mitarbeiter, ihr ebenso unauffälliges wie gleichermaßen gesellschaftlich wichtiges Engagement auch einmal kurz hintanzustellen und ein wenig zu feiern. Unlängst taten sie dies im kleinen Rahmen bei einem internen Jubiläumsfestakt im Evangelischen Gemeindezentrum der Kreisstadt.
Die Mitarbeiter des Hospizvereins bieten mit ihren ambulanten Besuchsdiensten die Begleitung sterbender und trauernder Menschen durch speziell ausgebildete Trauer- beziehungsweise Hospizbegleiter an; sie unterhalten ein Trauercafé und eine geschützte Trauergruppe für Kinder und Jugendliche; führen diverse Kurse für Pflegekräfte und Ärzte durch und beraten zu Patientenverfügungen - um nur einige der umfangreichen Tätigkeiten zu nennen.
Vereinsvorsitzender Peter Andreas stellte einen zunächst etwas abenteuerlich anmutenden doch in seiner Umkehrung durchaus zutreffenden Vergleich des Hospizvereins mit einem Autoreifen an: Ein neuer Reifen sei von einem tiefen Profil geprägt und schütze sozusagen die Fahrzeuginsassen vor bestimmten Gefahren. Mit zunehmenden Jahren verliere er jedoch mit abnehmenden Profil seine entsprechend positiven Eigenschaften und werde bald entsorgt. Dagegen habe der Hospizverein vor 20 Jahren bei mit einer Null-Profiltiefe seine Arbeit begonnen und "auf unerschlossenes, unbekanntes und sicher auf seine Art auch gefährliche 'Straßennetz' der Hospizarbeit im Landkreis gewagt." Nach zwei Jahrzehnte habe sich das Profil des Vereins zunehmend entwickelt und hinterlasse mittlerweile sogar Abdrücke, "ja Spuren quer durch die Landschaft, neun, durch die Herzen der Menschen." In einer oftmals ausweglosen Situation widmeten ehrenamtlich Menschen ihre Zeit dafür, Spuren zu hinterlassen, wo zunächst Angst, Einsamkeit, Schmerz und auch Verbitterung ihren Raum gehabt hätten. Damit bauten sie Brücken und legten Spuren der Begegnung, die womöglich bereits verwischt oder gar ausgelöscht waren. "Der Hospizverein hat sich in 20 Jahren tief in unsere Holledauer Heimat und die Gemeinden des Landkreises Pfaffenhofen eingebrannt, und damit in die hier lebenden Menschen." Der Hospizverein gebe Sicherheit und Unterstützung und werde sicherlich in der Zukunft noch viel mehr an Bedeutung gewinnen.
Eingängige Worte zum Wirken des Hospizvereines fand auch der stellvertretende Landrat Anton Westner (CSU) in seiner Ansprache. Großes werde im Hospizverein geleistet, ohne viele Worte. Es zeige sich dort eine beispiellose Einsatzbereitschaft, "wo mit enormer menschlicher Größe Menschen am Ende ihres Weges die Hand gereicht wird." Sich der Betreuung sterbender Menschen und deren Angehöriger anzunehmen mit diesem Wirken schwere Stunden zu erleichtern und einen würdevollen Abschied zu ermöglichen, das sei viel mehr als anerkennenswert. "Krankheit, Leiden und Tod werden weitgehend verdrängt in unserer Gesellschaft", so Westner, doch Menschen seien oftmals gerade im Grenzbereich ihres Lebens auf Hilfe angewiesen. "Schmerzen sind nicht das Schlimmste, sondern die Angst vor dem Alleinsein."
Pfaffenhofens Dritte Bürgermeisterin Monika Schratt (Grüne) sprach von einer beeindruckenden und anstrengenden Arbeit innerhalb des Hospizvereines, die man nicht hoch genug einschätzen könne.
Den musikalischen Rahmen setzten mit Violine und Piano die Künstler Dieter und Christiane Sauer und eine weitere unterhaltende Note steuerte mit ihrem Soloauftritt die Regensburger Kabarettistin Inge Faes bei. Als Ehrengäste der Feierstunde waren unter anderem der stellvertretende Landrat Franz Rothmeier (SPD), die Bürgermeister Manfred Russer (CSU), Christian Staudter (USB), Hans Wojta (UWG), Pfarrerin Doris Arlt, BRK Geschäftsführer Herbert Werner und Ilmtalklinik-Interimsgeschäftsführer Hans Huber mit dabei.
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