Wies früher war…Wirtschaftswunder
Elvis, Hula-Hoop und der VW-Käfer: am Samstag, den 15.03.2014, um 14:30 Uhr dreht sich bei „Wie´s früher war…“ im Stadtmuseum Abensberg alles um die Zeit des Wirtschaftwunders. Von Trümmerfrauen und Care-Paket bis Nierentisch und Petticoat – die Zeit von Wiederaufbau und Wirtschaftswunder weckt viele Erinnerungen.
Diese Epoche nach 1945 prägte Bayern bis heute. Das gilt für Lebensstil und Jugendkultur ebenso wie für die Architektur von Kaufhäusern, Kinos und Kirchen.
Krieg und Zerstörung
Im Gegensatz zu anderen Städte lag Abensberg 1945 nicht in Trümmern: München hingegen war nach über 60 Bombenangriffen eine Schutthalde, die Nürnberger Innenstadt war zerstört, Würzburg war völlig ausgebrannt.
Wirtschaftswunder
Dass bereits wenige Jahre nach Kriegsende die westdeutsche Wirtschaft wieder boomte, erschien vielen wie ein Wunder. Allerdings wird gegenwärtig das so genannte Wirtschaftswunder relativiert, da neueste Forschungen ergaben, dass die deutsche Wirtschaft durch Kriegsschäden und den Zusammenbruch des 3. Reichs weitaus weniger Schaden davontrug, als allgemein angenommen wird. Ein Musterbeispiel für den Wirtschaftsboom der 1950er Jahre ist die Bauunternehmung Josef Stanglmeier. Entstanden aus einer kleinen Bau- und Pflasterfirma schuf Josef Stanglmeier mit Hilfe seines Schwiegervaters ein Unternehmen mit über 1.000 Beschäftigten. Daneben schufen auch die Betriebsgründungen von Heimatvertriebenen, etwa die Kunstblumenfabrik Josef Wittenbeck oder die Strumpffabrik Kagra, Arbeitsplätze und gewissen zusätzlichen Wohlstand für die arbeitende Bevölkerung.
Alltag der fünfziger Jahre
Durch den steigenden Wohlstand veränderte sich auch der Alltag in den fünfziger Jahren langsam: Hausfrauen hatten in der Küche die ersten elektrische Helfer wie die Waschmaschine zur Hand und brachten Exotisches wie den Hawaii-Toast auf den Tisch, während in den ersten Wohnzimmern bereits ein Fernseherempfänger lief und vor der Haustür ein VW-Käfer parkte. Traumziel während des knapp bemessenen Urlaubs war das sonnige Italien, welches jedoch in den 1950er Jahren für breite Bevölkerungsschichten im damals noch stark landwirtschaftlich geprägten Bayern, noch in weiter Ferne lag.
Isetta und Kalter Hund
Damit diese Mal auch die richtige Aufbruchsstimmung herrscht, lädt das Stadtmuseum Abensberg nicht zu Kaffe und Kuchen, sondern zu einem original 1950er-Jahre-Buffet ein: Nach Schinkenröllchen, Käseigel und Fliegenpilzen wird Kalter Hund gereicht. Dazu hören wir Rudi Schurickes „Capri Fischer“, Peter Kraus´ „Tutti Frutti“ und Bill Haley´s „Rock around the Clock“ und lassen die Hula-Hoop-Reifen kreisen.
Kommentare
Einen Kommentar schreiben
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.