Im Museum was erleben!
Das ist möglich. Der Weg hin zu einem Museum als abwechslungsreichen und spannenden Ort ist zum Teil lang und mit der Schwierigkeit verbunden, die Erkenntnisse der Wissenschaft verständlich und ansprechend zu vermitteln. Durch die Unterstützung von teilabgeordneten Lehrkräften, wie Petra Ostertag-Röttinger, wird dies deutlich erleichtert.
Immer stärker werden Museen als außerschulische Lernorte verstanden und auch genutzt. Der Unterricht wird an einen anderen Ort verlagert und dort das Gelernte vertieft oder aus einem anderen Blickwinkel betrachtet. Der Besuch eines Museums soll zwar dem Lehrplan angepasst sein, muss aber nicht nur aus einer Weiterführung des Unterrichts bestehen. Von großer Bedeutung ist die Möglichkeit des Begreifens, Erlebens und praktischen Arbeitens. Wie schwer ist der Schild eines keltischen Kriegers? Wie sitzt man in einem römischen Patrouillenboot und wie riecht Fischsauce? Durch derartige Erfahrungen und Erlebnisse bleibt Gelerntes besser im Gedächtnis haften, als es im Klassenzimmer vermittelt werden kann.
Wie dies in der Praxis aussehen kann lässt sich am Beispiel des kelten römer museums erläutern. Dort wurden mit Unterstützung des Bezirks Oberbayern Führungskonzepte für Vorschulgruppen bis hin zu Gymnasial- und Berufsschulklassen erarbeitet. Dabei wurde darauf wertgelegt, die Führungen nicht zu überfrachten. „ Zu viel Information überfordert die unteren Klassenstufen: Plötzlich sind im Museum ein keltisches Patrouillenboot und ein römischer Goldschatz ausgestellt und nicht umgekehrt.“, sagt Barbara Limmer M.A., Archäologin und Leiterin der Museumspädagogik im kelten römer museum.
Neben den Führungen ist bei der Vermittlung die praktische Arbeit von großer Bedeutung. „Durch das selbstständige und praktische Arbeiten mit den eigenen Händen wird das in der Führung Gelernte mit allen Sinnen erlebt und vertieft“, fasst Petra Ostertag-Röttinger ihre Arbeit zusammen. Seit der Tätigkeit von Petra Ostertag-Röttinger im kelten römer museum konnte das Angebot enorm ausgebaut werden. So entstanden zahlreiche Werkstattprogramme für verschiedene Altersstufen und zu verschiedenen Themenbereichen, die neben den Führungen durch die Dauerausstellung angeboten werden. Schulklassen können römische Gefäße töpfern, eine römische Medaille fertigen, für das römische Trigon-Spiel Bälle filzen, ein Millefiori-Glas gestalten und vieles mehr. Bei der Erarbeitung von Angeboten in der Museumswerkstatt ist darauf zu achten die Arbeitsschritte dem Alter und der Motorik der Schüler anzupassen – ein Knoten kann beispielsweise für ein Vorschulkind oder einen Erstklässler zu einem Problem werden. Außerdem sollte das, was in der Werkstatt von den Schülern angefertigt wird, auch während der Führung im Original im Museum wiederzufinden sein.
Um die Museen bei der Erarbeitung von derartigen pädagogischen Vermittlungskonzepten zu unterstützen, werden vom Museumspädagogischen Zentrum in München (MpZ), eine vom Freistaat Bayern und dem Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst getragene Einrichtung, Lehrkräfte an Museen abgeordnet. Wie Petra Ostertag-Röttinger, Lehrerin für Ernährung und Gestaltung an Grund- und Mittelschulen.
Die unterrichtspraktische Erfahrung von Petra Ostertag-Röttinger und das Know-how der Archäologen des kelten römer museums ergänzen sich dabei perfekt. Im vergangenen Jahr wurde von Petra Ostertag-Röttinger und Maria Meßner M.A., Archäologin im kelten römer museum, sogar ein Schritt auf neues Terrain gewagt und ein mehrwöchiges Schülerprojekt mit dem Titel „Schüler machen Museum“ durchgeführt. Produkt dieser Arbeit war die Sonderausstellung „Schülerschätze“, die von der Klasse 3c der Grundschule Oberstimm erarbeitet, gestaltet und mit Ausstellungsobjekten bestückt wurde (es wurde bereits darüber berichtet). Ideen für Projekte gehen dem Pädagogikteam nicht aus. So ist bereits der Nachbau eines römischen Backofens in Planung, ein Geschichten-Wettbewerb und in Zusammenarbeit mit dem MpZ die Erstellung eines „Entdeckerheftes“ angedacht. Außerdem wird für die neue Sonderausstellung, die voraussichtlich im Mai eröffnet wird, ein pädagogisches Rahmenprogramm erarbeitet.
kelten römer museum manching
Im Erlet 2
85077 Manching
08459/323730
www.museum-manching.de
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