Künstlerinnen führten durch ihre Ausstellung
Es ist immer wieder erfreulich, wenn sich an Kunst interessierte Mitmenschen die Zeit nehmen, in Ruhe eine Ausstellung zu besuchen. Und bei der noch bis 2. April im Finanzamt Pfaffenhofen laufenden Ausstellung hatten Besucher die Möglichkeit, von den Künstlerinnen selbst durch die Ausstellung geführt zu werden. Die gut einstündige Führung brachte ihnen viele neue Erkenntnisse.
Die Malerinnen Renate Heller, Ines Kollmeyer, Karin Plate-Mathur und Ingrid Suhle hatten so die Möglichkeit, sich mit den Besuchern auszutauschen und auch deren Fragen zu beantworten. Neben Malstil und –technik erzählten die Künstlerinnen auch aus ihrem Leben, wie sie zur Malerei gekommen sind und was sie mit der Malerei verbindet.
Renate Heller hat bei der Ausstellung ihre Fresko al Secco Malerei erläutert, die sich an die Fresken-Malerei in italienischen Kirchen anlehnt, deren Bilder aber toskanische Landschaften und Blumen darstellen. Fresko bedeutet, dass die Bilder in den frischen Putz gemalt werden, und al Secco, dass dieser Putz schon trocken ist. Die Farben Siena, Terrakotta, Sahara und Sand verursachen das südländische Flair ihrer Bilder, die durch nachträglichen Farbabrieb überarbeitet werden, so dass ein schöner Alterungseffekt entsteht. Ihre Bilder sollen einfach zum Träumen einladen. Außerdem stellt sie sehr schön gestaltete Pyramiden und Kugeln aus Keramik aus.
Ines Kollmeyer dagegen liebt die abstrakte und halbabstrakte Malerei in Acryl, dabei bringt sie nicht nur die Farbe auf die Leinwand, sondern baut alle möglichen Materialien in wie Holz, Papier, Pappe oder Steine ihre Bilder sein, so dass eine dreidimensionale Struktur entsteht. Sie hat zu Hause eine „kleine Hexenküche“, weil sie mit Pigmenten, Airbrushfarben, Spiritus-Wassergemisch, Bodenausgleichsmasse, Bitumen, Marmormehl, Leichtstrukturpaste und verschiedensten Kristalle und Beize etc. arbeitet. Daneben bringt sie gelegentlich auch Blattgold in ihre Bilder ein, die dadurch einen besonderen Glanz verbreiten.
Karin Plate-Mathur hat bei der Malerei ihre große Liebe zur Pastellkreide entdeckt und zaubert mit diesen „einfachen“ Kreiden die wunderbarsten Landschaften, Städtebilder oder Blumen auf das Papier. Die Kreide wird auf das Bild aufgetragen und dann teilweise großflächig mit den Händen verwischt oder mit feinen Strichen Strukturen herausgearbeitet. Wer vor den Bildern steht, ist immer wieder erstaunt, wie durch diese Technik solche wunderbaren Bilder entstehen können.
Ingrid Suhle ist eine vielseitige und breitbandige Künstlerin, sie gestaltet ihre Bilder mit Pastell-, Acryl- und Aquarellfarben, aber auch Ölfarben verwendet sie gerne und gestaltet ebenfalls Textilien, da sie vor ihrem Kunststudium den Beruf einer Schneiderin erlernt hatte. Sie arbeitet nach Pablo Picasso´s These, dass das Geheimnis der Kunst nicht darin liegt, das man sie sucht, sondern findet. Dies hat sie in vielen Jahren auch ihren Malschülerinnen vermittelt, denen sie einen Teil ihrer Ausstellungsfläche für die Präsentation eigener Arbeiten zur Verfügung stellte.
Dr. Uwe Quade, der sich derzeit in den Vereinigten Staaten aufhält, wurde vom stellvertretenden Leiter des Finanzamtes, Franz Peter, vorgestellt. Quade hat Specksteinskulpturen, Holzarbeiten und Bilder ausgestellt, wobei er bei den Holzarbeiten überwiegend auf Bau- und Abfallholz zurückgreift und durch die Bearbeitung wunderbare Strukturen des Holzes freilegt.
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