Laszives Starkbierfest
Trefflich schmecken lassen konnte man sich stammwürzgehaltigen Gerstensaft und köstliches Theaterspiel bei der Premiere des diesjährigen Starkbierfestes der Langenbrucker Theaterbühne. In der Langenbrucker Pfarrer-Höfler-Halle gab es obendrauf zünftige Musik von den Reichertshofener Musikanten. Was will der Bayer und dazu der "Zuagroaste" mehr.
Und damit die "Zuagraosten" auch verstehen, was dort oben auf der Bühne so mundartsprachlich abgeht, gab es von Conférencier Josef Reichart gleich zu Anfang einen Bayerisch-Kurs für Anfänger. Selbstverständlich wurde kurz darauf auch noch die Bayernhymne gesungen, stehend, wie es sich gehört. Dann ging es Schlag auf Schlag weiter mit einem Programm, dessen Vielfalt und Darstellung sich im wahrsten Sinne des Wortes sehen und ebenso hören lassen konnte.
Einer der zahlreichen Höhepunkte des Abends war sicher Reporterengel Ambrosius, alias Reichart, der seinen seinem himmlischen Vorgesetzten Zyprianus per Telefon Bericht vom Treiben auf der Erde erstattete. Eingefärbt mit viel Lokalkolorit stellte er protzende Kardinäle an den Pranger, deren Finanzgebaren an die gelben Engelskollegen vom ADAC erinnerten. Wobei Ambrosius schnell relativierte: "De echt`n gelben Engl, oiso de, de se auf da Straß aufhoit`n, de sann net skandalträchtig, aber hoit de Führung von dem Ganzn." Lokalpolitiker wurden ebenso mehr oder weniger direkt erwähnt - "Burgermoasterin soit ja auf jed`n Foi Familie hom, … aber er soit auf koan Foi zuu vui Familiensinn entwickl`n, ….. ja damit die Interessen der Gemeinde nicht vernachlässigt werden" - wie örtlliche bauliche Kleinkatastrophen: " Ja du wenn jetz in Ronnweg drent da Schaachterlwirt, no da Mc Donald, sei Filiale baut, brauch ma doch a ganz a andere Infrastruktur." Dass die Politikerkaste insgesamt nicht gut wegkam beim Reporterengel, das war vorherzusehen und gipfelte dann in der Feststellung: "So a Politikeramtszeit besteht aus 20 Prozent die politischen Gegner ausrichten, 20 Prozent sich gegen die politischen Gegner rechtfertigen, 20 Prozent Nebeneinkünfte vertuschen, 20 Prozent Plagiatsvorwürfe entkräften,40 Prozent Wahlkampf. Wenn jetz jemand mitg´rechnet hot, san des scho 120 Prozent. Und nur a ganz a guater Politiker is, wenn er 150 Prozent Leistung bringt, der ko dann no 30 Prozent regiern!"
Vroni Schmidmeir und Christian Reith führten überzeugend vor, welche Schwierigkeiten ein gläserner Konsument im Jahr 2050 steht, der lediglich eine Pizza bestellen will. Zu welchen Komplikationen es kommen kann, wenn zewei aneinander vorbeireden, das führten Sandra Hofmann als Hotelgast und Thomas Ippi als italienischer Portier im Sketch „Die Zimmerbestellung“ vor. „Das Rendezvous“ mit Andreas Wehner, Claudia Ippi und Christian Reith als Ober war ebenso herzerfrischend amüsant wie die Lachnummer „Das lebendige Denkmal“ mit Robert Kaiser als Kare und Melanie Kramlich als Zenzi. Das "Frühstücksgespräch" eines Ehepaares (Melanie Kramlich und Felix Schurzmann) verlief anfangs harmlos in endet dann für einen der Partner mit einer unangenehmen Überraschung.
Und die Petrijünger Fabian Grabich, Christian Reith und Andreas Wehner wundern sich bei "Ein sagenhafter Fang" über ein ungewöhnliches Petri Heil ihrer Anglerkollegin Cindy Schmidt. Garant für viele Lacher ist mit hintergründigen Humor das Karl-Valentin-Stück "Der Firmling": Franz Roauer, Karin Seidl und Claudia Ippi führten es, glänzend und authentisch gespielt, auf.
Die Geschwister Antonia und Gabriel Seidl begeisterten zwischendurch mit Gesang und Ziachspiel das Publikum und beim Vortrag Gabriels, der über einen missverständlichen Schulaufsatz über die Funktionsweise der Lunge erzählte, bog es sich gar vor Lachen. Das dicke Ende kommt dann mit dem Langenbrucker Theaterballet. Unter dem Motto " Welcome to Burlesque " zog zu später Stunde ein vermeintliches Bauernballett (mit Fabian Grabich, Felix Schurzmann, Christian Reith, Thomas Ippi, Christine Bayerl, Ronja Laub, Cindy Schmidt, Melanie Kramlich und Vroni Schmidmeir) in die Höfler-Halle ein, das einen "heißen Tanz" versprach. Ob es tatsächlich dazu kam? Sehen Sie es sich bei den kommenden Vorstellungen selbst an!
Zu den nächsten Aufführungen unter der Gesamtleitung von Hermann Thalmeier gibt es noch Restkarten. Freitag 21./Samstag 22.März, Freitag 28. /Samstag 29.März, Freitag 04. / Samstag 05. April. Der Beginn ist jeweils um 18.30 Uhr und der Eintritt kostet 10 Euro. Eintrittskarten können zu den üblichen Geschäftszeiten in der Freien Tankstalle Petra Kreutmair - Telefon ( 0 84 53 ) 72 93 - in Langenbruck erworben werden.
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