hallertau.info News

Fanny ist immer mit dabei

 

Heuer feiert der Pfaffenhofener Hospizverein sein 20-Jähriges Bestehen. Damit sich der Hospizgedanke auch im Landkreis verbreitet, gehen dessen Mitglieder in den Gemeinden auf Werbetour. In Wolnzach unterstützte sie dabei der Tubist Andreas Martin Hofmeir mit einer musikalischen Lesung besonderer Art.

Kaum zu glauben ist, wie gut sich das Zusammenspiel von Tuba und Gitarre anhören kann. Den Beweis dafür, dass das funktioniert, traten Hofmeir und Gitarrist Guto Brinholi im Wolnzacher Hopfenmuseum mit ihrem jungen Programm "Kein Aufwand!" an. Einfach köstlich ist, wenn der Tubist - bekannt aus der Gruppe Labrassbanda - dabei von seinen Kindheitserinnerungen in Geisenfeld erzählt: "Beim Bund Naturschutz habe ich immer gerne mitgeholfen Krötenzäune aufzubauen, denn es gab zur Belohnung dann Wurstsemmeln mit fünf Radl'n Wurst, anstatt zwei wie daheim." Und dann ist da ja auch noch seine Tuba, die er virtuos zu spielen versteht. Da bemüht Hofmeir auch schon mal den Barockkomponisten Georg Philipp Telemann mit der Ausleihe der Flötenfantasie Nummer 2, "weil es für Tuba nix schönes gibt."

Zwischendurch gibt's dann wieder erlesenen Schmankerl aus Hofmeirs Musikerleben zu hören, und zwar mit der treuherzigen Beteuerung, dass alles was er erzähle auch der Wahrheit entspreche. Ein Genuss für die Zuhörer dieses bayerischen Essayisten mit einem wohlklingenden fünf Meter langen Blechblasinstrument "wenn es ausgerollt ist", die aus dem Schmunzeln und Lachen beinahe nicht mehr herauskamen. Der 35-Jährige beherrscht seine Fanny - wie die Tuba zu diesem Namen kam, das ist wieder eine eigene Geschichte - mit einer beneidenswerten Leichtigkeit, weit ab jedweden Bierzeltdunstes. Freilich aus blieb dann die für den zweiten Teil der Veranstaltung "angedrohte" Sinfonie Nr. 5 von Tschaikowski mit ihrer schicksalsschwangeren Leitmotiv, die über 40 Minuten hätte dauern sollen. Stattdessen gab es immer wieder brasilianische Liebeslieder aus der Heimat Brinholis. Jener ebenso ein Meister der Gitarrensaiten.

Als Hofmeir am Ende dann auch noch in der Kunstsprache Starckdeutsch mit ihren harten Konsonanten und gedehnten Vokalen rezitierte, da konnte man sich schier biegen vor Lachen.

 

 

Dem Hospizverein ist mit Hofmeir, der übrigens am Mozarteum in Salzburg eine Tuba-Professur inne hat, ein hervorragender Wurf in seiner Programmauswahl gelungen - und Peter Andreas konnte als Vereinsvorsitzender vor diesem Hintergrund die Philosophie und gleichermaßen die Aktivitäten seiner Mitglieder dazu vorstellen.

Unter anderem war zu erfahren, dass der Hospizverein landkreisweit einen ambulanten Besuchsdienst zur Begleitung sterbender und trauernder Menschen durch speziell ausgebildete Trauer- beziehungsweise Hospizbegleiter anbietet. Der Hospizverein unterhält aber auch ein Trauercafé und eine geschützte Trauergruppe für Kinder und Jugendliche, führt diverse Kurse für Pflegekräfte und Ärzte durch und berät zu Patientenverfügungen - um an dieser Stelle nur einige der umfangreichen Aufgaben zu nennen.

 


 

Kommentare

Einen Kommentar schreiben

Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.