Brachvögel kurz vor Nistbeginn
Seit ein paar Wochen sind wieder die Großen Brachvögel zurückgekehrt in ihre Brutrevieren zwischen Hohenwart und Freinhausen. Mit lauten jedoch durchaus melodiösen Trillern markieren sie bereits akustisch ihr diesjähriges Heim in den Wiesen der Flur. Für die nächsten Tage wird von Vogelkundlern mit dem Brutbeginn gerechnet.
Siegfried Plank ist Brachvogel-"Kümmerer" der Kreisgruppe Pfaffenhofen im Landesbund für Vogelschutz (LBV) . Der Ornithologe hat bereits acht Paare ausgemacht, die sich wohl bald zum Brüten anschicken. "Erst waren elf Paare da, vor etwa drei Wochen", erzählt Plank. Sechs Brachvögel seien dann aber wohl weitergezogen. Die restlichen krummschnäbeligen Vögel besetzten gegenwärtig wieder jene ausgewählten Areale, die sie bereits in den Vorjahren bevorzugten. Brachvögel gelten als sehr standorttreu.
Auch in diesem Jahr will der LBV die Tiere mittels elektrifizierten Schafweidezäunen vor Nesträubern wie etwa dem Rotfuchs schützen. "Es wird zunehmend schwieriger werden, die Gelege zu finden, denn das Gras wächst sehr schnell", sagt Plank. Ist das Gras einmal zu hoch gewachsen, ist es für die Vogelschützer praktisch unmöglich das gut getarnte Nest noch zu finden. Dies ist aber Voraussetzung dafür, um ein gewisses Areal einzäunen zu können. Derzeit verfügt der LBV über fünf Zaungarnituren.
Nach den Balzflüge bereitet der männliche Brachvogel mehrere Nestmulden vorwiegend in möglichst trockenen Bereichen mit niedrigem Grasbewuchs vor. Eines davon wählt das Weibchen dann als Neststandort aus. Anfang April legt das Weibchen innerhalb von drei Tagen etwa vier Eier, die anschließend von beiden Vögeln bebrütet werden. Nach 28 Tagen schlüpfen die Jungvögel , die nach gut fünf Wochen flugfähig sind.
In Bayern steht der Große Brachvogel auf der Roten Liste und besetzt den ersten Platz unter den vom Aussterben bedrohten Vogelarten.
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