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Wahlkampf für die Lachmuskeln

Vor voll besetzten Stühlen und begeistertem Publikum konnte die Theatergruppe Niederlauterbach gestern ihre diesjährige Premiere feiern. Passend zu den vergangenen Kommunalwahlen ließ es dabei ihr neues Stück „Wählen Sie Franz Krakauer“ – ein ländliches Lustspiel in drei Akten von Toni Lauerer – krachen. Wenn man am Ende der rund drei Stunden reinen Spielzeit noch keinen Kater in den Lachmuskeln verspürte, konnte man dies nur noch auf einen Grund zurückführen – mangelnde Bayerisch-Kenntnisse.

Für Metzgermeister Franz Krakauer gibt es nur noch einen Ausweg – er muss selbst Bürgermeister werden, um doch noch sein Haus im Außengebiet bauen zu können. Schließlich hat der bisherige, unfähige Bürgermeister Moser seinen Antrag aus rechtlichen Gründen abgelehnt! Eine wahre Sauerei, wie Krakauer findet. Zusammen mit Bauer Karl Bleicher, dem er verspricht, seine saure Wies’n im Falle des Wahlsieges als Baugebiet auszuweisen, geht es dann ans Eingemachte. Mit Gründung der PVC „Partei für Vernunft und Charakter“ macht sich Franz Krakauer an die Vorbereitungen zur Wählergewinnung.

Von Anfang steht aber fest, dass er es ohne fremde Hilfe nicht schaffen wird, fehlt ihm doch jegliches Können, eine Rede zu halten. Mit dem Preiß Knut Stenken ist allerdings ein wahrer Profi in Sachen „Public Relätschn“ gefunden und das „Limitsch“ vom Metzgermeister kann aufpoliert werden. „Ein freundliches Wort zum Gruß, für den Kandidaten ein Muss“ – so die erste Lektion für den frisch gebackenen Bürgermeisterkandidaten. Aber nicht nur Freundlich- und Kavalier-Sein lernt er schnell. Auch eine Versöhnung mit dem seit Jahren verfeindeten, aber am Ort einflussreichen Bäcker Weckerl steht ins Haus, will doch zudem sein eigener Sohn, Franzl Krakauer, die Tochter des ‚damischen Hammels‘ heiraten.

Nachdem auch ein „persönlicher Ref(erent)“ in Metzgergeselle Alfons gefunden ist, organisiert Stenke abschließend eine Probe-Wahlversammlung. Die Gäste werden vorher genauestens instruiert, um den Kandidaten aus der Reserve zu locken und zu provozieren. Und tatsächlich zeigt sich Krakauer der Situation nicht gewachsen, verliert letztendlich die Nerven und zieht seine Kandidatur zurück. Zwar entpuppt sich die Aktion als eine Abmachung zwischen seiner Frau Frieda und dem PR-Berater, der den Metzger absichtlich zum Aufgeben bringen sollte, doch dies kann Krakauer nicht einmal ahnen. Bürgermeister Moser jedenfalls hat damit nicht nur einen Konkurrenten verloren, sondern auch einen Bewunderer gefunden, denn wie er den Druck solcher Versammlungen im Wahlkampf aushält, kann Franz Krakauer nicht verstehen. Ob es wohl den Wolnzacher Kandidaten in den Wochen vor der Wahl ebenso erging?

Informationen zu den nächsten Auftritten und freien Plätzen finden Sie hier: www.theatergruppe-nlb.de/de/startseite

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