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Feuer frei - Jubiläumsfeier mit den Altneihausern

„Obwohls in Rohrbach schöner wär, mussten wir nach Wolnzach her. Doch auch Wolnzach ist es wert, dass man kommt und wieder fährt“, sangen die Männer der Altneihauser Feierwehrkapell’n am gestrigen Abend, um die Gäste auf ihre gewohnt charmante Art in der Volkfesthalle Willkommen zu heissen. Im Rahmen des 35-jährigen Jubiläums der Marktkapelle Wolnzach sowie der 1200-Jahr-Feierlichkeiten des Marktes waren die neun Feuerwehrmänner nach Wolnzach gekommen.

„Das war schon lange ein Wunsch von uns, dass sie hier auftreten“, so Hans Frank, 1. Vorsitzender der Wolnzacher Marktkapelle, der sich freute, dass ihm nach vier Jahren Warten und Bemühungen nun eine Punktlandung gelungen ist: „Passend zu unseren beiden Jubiläen konnten wir die Altneihauser nach Wolnzach holen.“ Und mit 1250 verkauften Karten zeigte die Hopfenmetropole, wie sehr sie sich über den hohen, aus dem Fernsehen bekannten Besuch freute.

Dabei hatten sich die Musiker um Kommandant Norbert Neugirg intensiv auf ihr Publikum aus der Hallertau und seine „geistigen Fähigkeiten“ vorbereitet. „Hans Frank wird es noch Leid tun, uns eingeladen zu haben“, warnten die Oberpfälzer ihre Gäste gleich zu Beginn des Abends vor und tauchten dann in das Wolnzacher Gemeindeleben ein. So sei der schwerste Holledauer Apparat, der Wolnzacher Gemeinderat, der versuche trotz Macholds Treiben, dennoch bei Verstand zu bleiben. Und auch die aktuellen, politischen Themen ließ die Mannschaft – immer musikalisch von passenden Stücken begleitet – nicht aus. „Das Gremium kaut an der Frage, wann kommt die neue Kläranlage? Doch man beschloss, den Baufortschritt gelassen, dem Berliner Airport anzupassen“, erklärte Norbert Neugirg. Bis dahin werde den Wolnzachern ans Herz gelegt, künftig in die Hopfenfelder auszutreten.

Auch manchen Gemeinderat ließ die Kapelle, die zur Gänze aus strafversetzten Sonderfällen bestünde, nicht unerwähnt. So sei Max Wallner in Sachen Kläranlage an eine Wahrsagerin herangetreten, Zahnarzt Dr. Rech zeigte sich als Spezialist für Kirchturmblech und Boeck solle, schon der Satire wegen, seine Sitzungen mit Eintritt belegen. „Der Himmel möge die drei erleuchten, sie sehen aus, als ob sie’s bräuchten“, schloss der Kommandant seinen Blick in die Kommunalpolitik.

Zudem ließ es sich die bunte Truppe nicht nehmen, einen alten Bekannten aus der Hallertau zu begrüßen. Denn der Wolnzacher Günther Schuheida, der vor 36 Jahren beruflich als Brückenbauer in der Oberpfalz zu Gast war und dort auf die damals noch nicht berühmten Musiker traf, saß ebenfalls im Publikum. Bei „ihrem Hopfenschmuggler“ bedankte sich Kommandat Neugirg für eine bis heute stabile Brücke und auch für seine Abreise nach Fertigstellung des Bauwerks – denn seither schmecke das Bier wieder in Windischeschenbach.

Und so brachten die neun Feuerwehrler die nach ADAC-Umfragen schönste Halle Europas – die Jens-Machold-Halle – zum Beben, mal vor Lachen, mal vor Raunen. Am Ende blieb kein Zweifel: Die Wolnzacher waren begeistert. Schließlich, als das Eintrittsgeld vollständig aufgebraucht war, beendeten die Altneihauser den Abend kurzerhand – nicht allerdings, ohne im Programm für die Männer, die mit ihren Frauen gekommen waren, den Gefangenenchor aus der Oper Nabucco von Verdi zum Besten gegeben zu haben. Das Publikum dankte abschließend mit tosendem Applaus für einen Abend der komödiantisch-satirischen Extraklasse. Von diesem war natürlich auch die Wolnzacher Marktkapelle begeistert, die den besonderen Auftritt zur Feier ihres 35-jährigen Bestehens rundum genießen konnte.
 

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