„Free Beer & Chicken – Fathers and Sons“ im incontri
Einen hervorragenden Musikgenuss hatte das incontri-Team durch Vermittlung von Christian Willisohn für den Samstag vorbereitet. Musik die wie ein Soufflé auf der Zunge zu zerschmelzen drohte und das Publikum in der vollbesetzten Werkhalle des incontri zu Begeisterungsstürmen hinriss. Und es waren nicht nur die drei Vollblutmusiker und Profis, sondern auch zwei Jugendliche (the sons), die die Zuhörer begeisterten.
Denn auf der Bühne stand Vater „Blues Harp Slim“ (Blues Harp, Ukulele, „Daumen-Klavier“) mit seinen Söhnen Valentin (Percussion) und Ferdinand (Blues Harp, Klavier), die von Ron Cairo und Guido Schmidt (beide Guitar) begleitet wurden. Die Band entstand um Blues Harp Slim und Guido Schmidt und war früher mehr dem Blues verbunden, doch im Laufe der Jahre und durch Ron Cairo von der Insel Aruba (Kl. Antillen/Karibik), der dazu stieß, entwickelte sich die Musik immer zu einer Mischung aus Blues mit karibischen Rhythmen, Boogie und Jazz und nahm auch immer mehr Zydeco-Klänge aus den Sümpfen Louisianas auf. Blues Harp Slim war immer wieder auch in New Orleans, wo er mit den Größen der dortigen Musikszene in Kontakt kam, die seinen Stil mit prägten. Somit konnten sie dem Publikum eine tolle Mischung unterschiedlicher Musikrichtungen präsentieren, was auch von den Gästen begeistert angenommen wurde.
Die Musik zauberte eine entspannte, fröhliche Stimmung, die die Enge des vollbesetzten Raumes schnell vergessen ließ. Die Stimmung steigerte sich noch, als die Band, angeführt von Ron Cairo sich aufmachte zum Song „Papa Joe-mobil“ einer kleinen Karawane gleich durchs incontri zu ziehen.
Die beiden Söhne Valentin und Ferdinand nennen ihre eigene kleine Band übrigens nach diesem Song „Papa Joe Brothers“. Und wenn die zwei dann allein spielen, „geht die Post ab“, wie es so schön heißt. Besonders Ferdinand am Klavier mit der funky-music von Herbie Hancock brachte den Saal zum Kochen. Die Zuhörer waren über das besondere Talent dieses Jungen erstaunt und begeistert, auch als er die Band mit seiner Blues Harp begleitete. Der Vater „durfte“ mit seiner Ukulele beim Stück „Song to my Father“ auch einmal mit den beiden spielen. Zwischen den Solos der drei gab es immer wieder Zwischenapplaus. Aber die Jungs spielten cool weiter, man sah ihnen die Begeisterung, mit der sie spielen, nicht besonders an. Anders bei den drei Erwachsenen.
Dass sie in so jungen Jahren schon so gut spielen können erklärte ihr Vater damit, dass er beim Kinderwagen schieben immer wieder Mundharmonika geübt habe und sie die Tonalität des Blues somit schon damals aufgesogen hätten.
Beim „Midnight-Special“ wechselte die gesamte Band ins Rock-Genre und riss auch da das Publikum mit und beim Song „Hit the Road Jack“ sangen viele begeistert mit. Die Zuschauer forderten zum Schluss mit donnerndem Applaus einige Zugaben, unter anderem „Don´t let the monkey stop your show“ und als absolutes Highlight brachte Blues Harp Slim nur mit seiner Blues Harp akustisch einen schweren Güterzug in voller Fahrt auf die Bühne, stampfend, rollend, beschleunigend, bremsend, rhythmisch nur von seiner Fußspitze begleitet. Enorm, was er aus seinem Instrument herausholte. Ein absolutes Erlebnis!
Kommentare
Einen Kommentar schreiben
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.