Gewerbeverband besichtigte Lokalbrauerei
Jeden letzten Montag im Monat lädt der Gewerbeverband Wolnzach zum Stammtisch. Am Montag hatte er die „Bürgerbräu AG“ zum Ziel. Die Einblicke in Technik und Wirtschaftlichkeit verblüfften viele: in zwei Jahren müsse eine neue Trägerschaft gefunden werden.
Der Brotzeitteller und das Freibier führten etwas in die andere Richtung: doch die Bürgerbräu AG braucht neue Förderer und Träger. Bei 2000 hl liegt der errechnete Break-Even, doch nur 1200 seien erreicht. Wann aber bekommt der Markt Wolnzach eine solche Brauerei wieder? Trotz des ehrenamtlichen Engagements von Vorstand und Aufsichtsrat kann kein Gewinn erzielt werden. Der Termin führte also auch dazu, die Hosen herunter zu lassen. Am nächsten Tag sollten Fraktionen des Wolnzacher Gemeinderats folgen: CSU und Freie Wähler, danach SPD und UW/FDP, („damit sich niemand in die Haare gerät“).
Vorstand „Charlie“ Braun gab tiefe Einblicke in die wirtschaftliche Lage der Mikrobrauerei. Braumeister Gerhard Stanglmayr pflichtete bei. „Wenn ich in die Bücher der Brauerei geblickt hätte, bevor ich den Ehrenjob übernahm, hätte ich ihn nicht angetreten“, gab Braun unverwunden zu. Seitdem arbeitet er ohne Bezahlung wie im Vollzeitjob. Ihn schmerzt immer noch die schnelle und fast einstimmige Vergabe des Volksfestbiervertrags an die Augustiner-Bräu.
Wie aber kann das lokale Engagement so anerkannt werden, dass die Bürgerbräu AG überleben kann? Deshalb appelliert Braun an den Lokalpatriotismus. Mit neuem Standort im Zentrum entstünden auch eine neue Aufmerksamkeit und verbesserte Kostenstruktur.
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