Interkulturelle und Interreligiöse Wochen eröffnet
Interkulturelle und Interreligiöse Wochen eröffnet
Mit einem bunten Programm, das von jungen Musikern und Tänzern mitgestaltet wurde, viel Information und mehrere Ehrungen enthielt, aber durchaus auch kritische Worte, wurden die Interkulturellen und Interreligiösen Wochen 2014 am Freitagabend im katholischen Pfarrheim eröffnet. Einen Monat lang, bis zum 9. Juni, stehen nun weitere 20 Veranstaltungen auf dem Kalender und dabei ist mit Konzert und Theater, Vorträgen, Filmen, Ausstellungen und vielem mehr für viel Abwechslung und Vielfalt gesorgt.
Ehrung für Mitglieder des AK Christlich-Islamischer Dialog (von links): Manfred Eibisch, Erol Demirci, Claudia Johannsen, Hannelore Fallmann, Birgit Riesenbeck, Aysel Erdem, Hakan Özdemir, Christoph Schäfer, Recep Bal, Reinhard Haiplik, Ali Tekin, Maria Böswirth, Maria Yu, Renate Popp und Sepp Steinbüchler.
Gleich zu Beginn zog die Kinder- und Jugendtanzgruppe des albanisch-deutschen Kulturvereins Sali Çekaj in den mit vielen Länderfähnchen geschmückten Saal und zeigte Tänze ihrer Heimat. Mit ganz anderer Musik bezauberten später drei junge Mädchen das Publikum: Maja (14), Julia (11) und Mia (7) Apel, deren Mutter aus Japan stammt, präsentierten sich in typischer japanischer Kleidung und spielten und sangen wunderschöne japanische Melodien und Kinderlieder.
Den dritten musikalischen Part des Abends übernahmen Johannes und Franziska Steinbüchler an Flügel und Querflöte. Mit einem von ihm eigens für diesen Abend komponierten Lied „Wo Menschen miteinANDERS“ leben“ animierte Johannes die Besucher zum Mitsingen und so wurde der offizielle Teil des Abends mit einem gemeinsamen Lied beendet, bevor es dann am internationalen Büfett viele interessante Gespräche und Begegnungen gab.
Stadtpfarrer Frank Faulhaber als Hausherr ging ein auf Werte, Fähigkeiten und die „geistliche Dimension“, die den Menschen ausmacht - welcher Religion auch immer er angehört. Er verurteilte alle Formen von Fanatismus, Vorurteilen und Diskriminierungen und richtete einen herzlichen Gruß „an alle, denen das Miteinander ein Anliegen ist und die beitragen zu einem guten Gelingen des Zusammenlebens in unserer Stadt“.
Reinhard Haiplik, vom Stadtrat am Abend zuvor einstimmig als Integrationsreferent wiedergewählt, betonte, dass Kommunalpolitik sich an den Menschen und ihren Bedürfnissen orientieren müsse. Er dankte Sepp Steinbüchler für sein unermüdliches Engagement, mit dem er seit Jahren „Brücken zwischen den Kulturen und Religionen“ baue und bezeichnete die Interkulturellen Wochen als „Glanzlicht im kulturellen Leben der Stadt“, die mit ihrem vielfältigen Programm einen wichtigen Baustein bilde zu noch mehr Verständnis und Vertrauen.
Bei den ersten Interkulturellen und Interreligiösen Wochen 2008, so erinnerte Sepp Steinbüchler, sei der Arbeitskreis Christlich-Islamischer Dialog an die Grenzen seiner Leistungsfähigkeit gestoßen. Daher habe er damals den Internationalen Kulturverein Pfaffenhofen gegründet, um die ehrenamtliche Arbeit auf mehr Schultern zu verteilen. Mittlerweile sei aber auch hier das Limit erreicht oder bereits überschritten, betonte Steinbüchler. Schließlich gebe es immer mehr Migranten in Pfaffenhofen und die Zahl der Asylbewerber werde weiter steigen. Rund 2500 ausländische Mitbürger leben derzeit in der Kreisstadt, das sind zehn Prozent der Bevölkerung, und insgesamt ist die Zahl der Menschen mit Migrationshintergrund mindestens doppelt so hoch, sie liegt also bei über 5000. „Da stoßen die Möglichkeiten des Internationalen Kulturvereins an ihre Grenzen. So kann es nicht weitergehen!“ richtete sich Sepp Steinbüchler ganz direkt an die Verantwortlichen in Stadt und Landkreis sowie in den Kirchen.
Als besonderen Ehrengast konnte Sepp Steinbüchler (Mitte) Osman Uzun (rechts) begrüßen, der mit seiner Frau eigens aus der Türkei angereist war.
Kinder des albanisch-deutschen Kulturvereins Sali Çekaj bei der Eröffnung der Interkulturellen und Interreligiösen Wochen.
Mit japanischen Liedern verzauberten (von links) Julia, Mia und Maja Apel die Gäste.
Ein gemeinsames Lied sangen die Besucher der Eröffnungsfeier der Interkulturellen und Interreligiösen Wochen. Links im Bild Franziska und Johannes Steinbüchler (Querflöte und Flügel).
Fotos und Text: E. Steinbüchler
Programm http://ikvp-paf.de/index.php?title=Interkult_und_Interrel_Wochen_2014
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