Der InterKulturGarten auf dem alten Fermeldebunker Pfaffenhofen
Der InterKulturGarten auf dem alten Fermeldebunker Pfaffenhofen
Am Heimgartenweg tut sich was, Manfred „Mensch“ Mayer und seine Mitstreiter haben im Rahmen der Interkulturellen und Interreligiösen Wochen zum Tag der offenen Tür eingeladen. Neben einem allgemeinen Tag der offenen Gartentür für alle Interessierten, standen umfangreiche Pflanzaktionen auf dem Programm.
In der Präambel heißt es: Der InterKulturGarten ist offen für alle Kulturen . Er soll das Verstehen fördern und dem interkulturellen Austausch dienen. Der InterKulturGarten ist und lebt Inklusion. Jeder Mensch wird in seiner Individualität akzeptiert und hat die Möglichkeit am InterKulturGarten Pfaffenhofen an der Ilm mitzuwirken und teilzuhaben.
Viel hat sich getan seit der offiziellen Eröffnung 2013, auch unter der Erde, der Bunker selbst soll demnächst für geführte Besichtigungen freigegeben werden. Die Spuren der militärischen Nutzung im Gartengelände verschwinden mehr um mehr, zum Zeichen des Friedens wurde schon im Herbst ein „Korbiniansapfelbaum“ gepflanzt. Der Korbiniansapfel entstand 1944 im Konzentrationslager Dachau aus einer Sämlingsauslese von Pfarrer Korbinian Aigner, dem bekanntesten Pomologen der neueren Zeit. Er säte mehrere Apfelkerne zwischen den Baracken aus und nahm die jungen Pflänzchen mit, als das Lager zu Kriegsende verlegt werden sollte. Er konnte flüchten und pflanzte die drei Sämlinge in seinen Garten. Er nannte diese KZ-Äpfel. KZ3, die beste entstandene Sorte, wurde später Pfarrer Aigner zu Ehren in Korbiniansapfel umgetauft.
An diesem Nachmittag kam noch eine Eberesche, der fruchtbare Nationalbaum der Ukraine als friedensstiftendes Symbol dazu. Familien aus Russland und der Ukraine haben im Wind der gelb-blauen Nationalfahne damit ihre Verbundenheit mit Menschen der Heimat bekundet. Sogar in alten Volksliedern wird die „Rabinuschka“ als ein Symbol für Lebenskraft, Gesundheit und Frieden besungen.
Viele der Pflanzen sind gestiftet worden, ebenso Baumaterialien oder der Maschineneinsatz. Ein gemauerter Brotbackofen im Freien ist im Entstehen und die alten Asbestdachplatten werden auch bald entsorgt sein. Der Gartenbauverein Pfaffenhofen hat einen Weinbogen samt Pflanzen installiert, ein neues Bienenvolk in einem kugeligen Bienenstock hat Einzug gehalten und die Planungen für das zweite Picknick samt kulturellem Rahmenprogramm am 5. Juli laufen auf Hochtouren.
Am 29. Juni von 10 bis 17 Uhr beteiligt sich der Garten dann am deutschlandweiten „Tag der offenen Gartentür“.
http://www.hallertauer-regional.de/
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