Altenpflege² - Ministerium gibt grünes Licht
Martin Wolf erläuterte Karl Straub das Konzept Altenpflege² am Rande einer Plenarsitzung
Über den Fachkräftemangel wird derzeit viel gesprochen. Eine Branche, die es besonders hart trifft, ist sind die der Alten- und Pflegekräfte. Schon lange spürt man hier, dass fachlich gutes Personal Mangelware ist. Aus diesem Grund möchte der Landkreis hier federführend einen neuen Weg einschlagen.
„Altenpflege hoch zwei“, so lautet unser Ansatz, erläuterte Landrat Martin Wolf am Rande eines Gespräches mit dem Staatssekretär im Kultusministerium Georg Eisenreich und dem Abgeordneten Karl Straub. Doch was verbirgt sich hinter diesem Slogan? Die Antwort darauf ist einfach. „Wir wollen es Quereinsteigern aus dem Landkreis ermöglichen diesen Beruf wohnortnah zu erlernen“, so der Landrat.
Was aber recht einfach klingt, ist doch recht kompliziert. Alleine im Umkreis gibt es vier Schulen, die Pflegepersonal ausbilden. Hier ist Röhrmoos/Schönbrunn, aber auch Neuburg, Ingolstadt und Eichstätt zu nennen. Eine weitere Schule im Landkreis würde diesen schon bestehenden Schulen natürlich das Wasser abgraben. „Das genau wollen wir nicht“, so Wolf weiter. „Uns geht es um eine Kooperation. Aus diesem Grund haben wir in einem Gespräch mit dem Staatsekretär Georg Eisenreich auch erörtert, ob und auf welche Weise dies denkbar ist.“
Angedacht ist einerseits eine Zusammenarbeit mit den 11 Pflegeheimen im Landkreis. „Sie würden, wie wir in ersten Vorabgesprächen schon erörtert haben, die nötigen Ausbildungsplätze zur Verfügung stellen. Andererseits soll aber auch der theoretische Unterricht dezentral im Landkreis stattfinden. „Wir streben diese Lösung aber nicht nur deswegen an, weil die Betroffenen eine wohnortnahe Ausbildung machen könnten, sondern vor allem darum, weil die Klasse nicht mit den Auszubildenden gemischt wäre“, erläutert der Landrat weiter, der auch darin derzeit einen Hinderungsgrund zieht, warum Quereinsteiger diesen Beruf nicht erlernen wollen.
„Mit diesem Gespräch heute wollten wir eben klären, wie die Rahmenbedingungen für dieses Modell aussehen können“, fügte Martin Wolf weiter an, der mit dem Gesprächsverlauf sehr zufrieden war. „Staatssekretär Eisenreich hat diesen kreativen Ansatz ausdrücklich gelobt und die Unterstützung signalisiert“, so Karl Straub.
Bis zur Sommerpause soll nun ein konkreter Antrag ausgearbeitet werden, der dann an die entsprechende Stelle bei der Regierung von Oberbayern zu leiten ist. Erste Eckpunkte, wie man sich die Ausbildung aber genau vorstellt, ließ der Landrat schon einmal durchblicken. „Einerseits ist es bereits mit der Agentur für Arbeit geklärt, dass ein Berufswiedereinsteiger ein Entgelt von 900 Eurofür ihrer Ausbildung bekommen wird, andererseits streben wir im Bezug auf die theoretische Ausbildung eine enge Kooperation mit der Altenpflegeschule in Ingolstadt an.
Bevor dieses Programm aber ins Leben gerufen werden kann muss erst noch der Kreistag – voraussichtlich im September – dem zustimmen, dann steht dieser kreativen Lösung, die sich vor allem gegen den Fachkräftemangel im Bereich der Pflege richtet, nichts mehr im Weg.
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