hallertau.info News

„Kraftbayrisch und Bauernerotik“ im Kultur-Bahnhof

 

Dr. Manfred Kistler vom literarischen Zirkel Mainburg und Reinhold Freudenmacher, Präsident des Lions-Club Mainburg begrüßten an die 100 Gäste im „Kulturbahnhof“, unter denen sich u.a. die 2. Bürgermeisterin Hannelore Langwieser, einige Stadträte sowie die gesamte Vorstandschaft des Lions-Clubs befanden.

Der alte Mainburger Bahnhof bot das perfekte Ambiente für die Lesung zahlreicher bayrischer Mundartwerke von Georg Queri und das ausgezeichnete Wetter trug das Ihre, zum Gelingen des 1. Leseabends, mit hochkarätigen Autoren bei.

Georg Queri gehörte in der Jahrhundertwende zu einer der kuriosesten Figuren der Münchner Literaturszene. Mit seinen Kurzgeschichten und Liedern „Bauernerotik und Bauernfehme in Oberbayern“ (1911) und „Kraftbayerisch“, ein Wörterbuch der erotischen und skatologischen Redensarten der Altbayern“ (1912) geriet er nicht nur einmal wegen „Verbreitung unzüchtiger Schriften“ ins Visier von Polizei und Staatsanwaltschaft.

 

 

Dr. Michael Stephan, Leiter des Stadtarchivs München und Herausgeber eines Queri-Lesebuchs und verschiedener Einzelausgaben von Werken Georg Queris, begann den Abend mit der sehr interessanten Lebensgeschichte des Schriftstellers. Überaus unterhaltsam und witzig rollte Dr. Stephan die literarische Laufbahn und einige Anekdoten aus dem aufregenden Leben Queris auf.

Bernhard Butz, der bis 1982 Ensemble-Mitglied der Iberl-Bühne in München-Solln, danach bei der Gerhard-Loew-Bühne engagiert war, gab im Anschluss die urbayrischen Geschichten mit einem dermaßen trockenen Humor zum Besten, das kein Auge trocken blieb. Er imitierte die „oide Heindlin“ genauso perfekt wie die junge Braut Marie, trunkene Bauern und einen Pfarrer bei seiner Predigt.

 

 

Er las u.a. „Queri, der Zunterer“, „Die Brunnenvergiftung“, „Wenn die oid Heindlin auf den Brucker Markt geht“, „Wie ich die viertelhalb Pfund Schweiners gessn hab“, „Die Predigt von dem heiligen Martyrer“, „Gleichgültigkeit“ sowie nach der Pause einige Kapitel aus „Kraftbayrisch“, wie „Wider dem Mann“, „Wider das Weib“ uva.

Zwischen den Geschichten spielte Sonja Schroth, die seit 1994 Ensemble-Mitglied der Gerhard-Loew-Bühne, Musikerin und Sängerin ist, mit drei verschiedenen Quetschn, Lieder von Georg Queri.

Der literarische Abend war ein voller Erfolg und somit dürfte auch für das Lions Hilfswerk, einiges an Spenden zusammengekommen sein.

Am 28. Mai um 19.00 Uhr lädt der Lions-Club zu einer weiteren Autorenlesung ein, diesmal mit Thomas Glavinic und freut sich auf eben so viele begeisterte Zuhörer.

 

Kommentare

Einen Kommentar schreiben

Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.