Rührender Abschied eines neuen Altbürgermeisters
Eine gackernde Überraschung gab es bei der Abschiedsfeier für den neuen Pörnbacher Altbürgermeister Alois Ilmberger (Mitte).
Anlässlich seiner Abschiedsfeier am heutigen Abend ist Alois Ilmbergers kommunalpolitisches Wirken mit der Verleihung der Ehrenbezeichnung "Altbürgermeister" gewürdigt worden. Zudem wurde mit stehend dargebrachtem Applaus und einer ganz besonderen Überraschung Pörnbachs ehemaligen Bürgermeister im Gasthof Bogenrieder für seine 18 Jahre lange Amtsführung gedankt.
Die Überraschung ist den Mitarbeitern der Verwaltungsgemeinschaft Reichertshofen-Pörnbach gelungen: Drei lebendige Zwerg-Welsumer, orangefarbig, gackerten in einem riesigen Käfig mit Schleife. Unter musikalischer Begleitung, bei der auch alle 150 Gäste kräftig mitwirkten, in den Saal hereingebracht wurden die Zwerghühner von maskierten Gemeindeangestellten. Ilmberger will nämlich nach seinem Rückzug aus der Kommunalpolitik (Hallertau.info berichtete) jetzt nicht nur voll in sein Berufsleben am Pfaffenhofener Landwirtschaftsamt einsteigen, sondern sich in seiner Freizeit wieder der Kleintierzucht zuwenden. Zwerg-Welsumer legten Eier, "wie große Hühner, fressen aber ein Drittel weniger", scherzte Ilmberger, der mit fünf erzählten Witzen äußerst humorvoll seine Abschiedsrede beendete. Davor fand er aber noch durchaus rührende Worte: "Ich bin mehr als beeindruckt von der Wertschätzung, die mir entgegengebracht wurde." Die Hochs hätten in der Rückschau auf 18 Jahre als Gemeindechef überwogen und zusammenfassend betrachtet "war es eine schöne Zeit."
Ilmberger, der der Wählergruppe Dorfgemeinschaft angehört, dankte neben den politischen Wegbegleitern, und Mitarbeitern in der Verwaltungsgemeinschaft auch Vereinen und Verbänden für eine "konstruktive und loyale Zusammenarbeit", die von gegenseitigem Respekt geprägt gewesen sei. Immer habe er versucht, "einen geraden Weg zu gehen." Doch könne man es halt nicht jedem recht machen; wäre dies aber so, hätte man wohl einen Fehler gemacht. Um sich von Ilmberger zu verabschieden sind übrigens Gemenderäte aus mehr als drei Legislaturperioden in den Gasthof gekommen.
Landrat Martin Wolf (CSU) dankte Ilmberger, den er stets "als Kollegen geschätzt" habe, für sein langjähriges politisches Engagement. Neben seiner "integrativen Kraft" habe Ilmberger drei Eigenschaften, die für einen Politiker in dieser Verbindung geradezu ideal seien: gesunder Menschenverstand, natürliche Autorität und Humor. Als Geschenk brachte Wolf ein Scheyerer Kreuz mit, das vom Scheyerer Abt Markus Eller eigenhändig gefertigt wurde.
Gelebte Bürgernähe bescheinigte Helmut Bergwinkel (FUW) seinem Vorgänger im Amt und zeichnete ihn nach bereits erfolgtem einstimmigen Beschluss des Gemeinderates mit dem Ehrentitel "Altbürgermeister" aus. Ilmberger habe eine "Wahnsinnsleistung" für die Gemeinde erbracht und ihren Charakter über die Jahre hinweg mit "verantwortungsbewusstem Handeln" beibehalten. Trotz des Stresses habe er seinen Humor nicht verloren und sich die Anerkennung der Bürger erarbeitet. Im fairen Umgang mit den Menschen sei Ilmberger stets auch bodenständig geblieben.
Als langjähriger Weggefährte dankte der frühere Zweite Bürgermeister Pörnbachs, Paul Meitner (FUW), für eine gute und loyale Zusammenarbeit und würdigte die Leistungen Ilmbergers, die "von großem Einsatz zeugen." Rohrbachs ehemaliger Bürgermeister Dieter Huber (SPD) schwärmte von einer "wunderbaren Zusammenarbeit " mit Ilmberger, die etwa dazu führte, dass man zusammen im Schulverband die richtigen Weichen gestellt habe. Dass Ilmberger "beliebt und geschätzt" sei, versicherte namens der Verwaltungsgemeinschaft Georg Link (FW) aus Reichertshofen. Pörnbachs Vereinssprecher Herbert Mair hob Ilmbergers Hilfsbereitschaft hervor und bemerkte anerkennend, dass er den Vereinen immer mit Rat und Tat zur Seite stand. Von den Vereinen bekam der neue Pörnbacher Altbürgermeister einen Granitbrunnen geschenkt, der bereits seit Tagen in Ilmbergers Garten steht.
Musikalisch begrüßt wurden die Gäste - zu denen unter anderem auch Pfarrer Michael Schwertfirm und den das Tischgebet sprechenden Pater Franz Purainer gehörten - von der Blaskapelle Puch.
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