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Techno im Bierzelt - La Brass Banda

Gibt es eine Live-Band, die mehr Beats per Minute spielt und dabei auch noch bayrisch singt? Ganz sicher nicht! La Brass Banda sind angetreten, ein "bayrisches Fest in ein Techno-Feuerwerk zu verwandeln". Ob der Schützenverein Hopfavogl geahnt hat, wen oder was er sich dort in das Festzelt anlässlich seines 50.jährigen Gründungsfestes geholt hat? Den Fans war's egal, die wollten und machten einfach nur Party.

Zu Siebt sind sie mittlerweile, die "Blasmusikkapelle" - so die Übersetzung La Banda (italienisch) oder auch vom englischen brass. "Jeder im Zelt muss heute schwitzen." setzte Frontmann Stefan Dettl von Beginn an die Ziele des Abends. Und die Banda legte los. Da gab es kein Einspielen, da wurde nicht an die Stimmung herangeführt - La Brass Banda gingen unverzüglich zur Sache. Die Bierzelt-Tour sei kein normales Konzert, hier gehe es nur um Party. Keiner müsse schön mitsingen, "wir brauchen Emotionen." so noch einmal Stefan Dettl.

Auf der Playlist standen neben den bekannten Hits wie "Nackert", "Autobahn" oder "VW Jetta" demzufolge durchaus auch Stücke, die man so noch nicht von ihnen kannte. "Cotton Eyed Joe" mit 4 Bläsern etwa, oder auch die "bayrische" Version vom Tote Hosen-Klassiker "Hier kommt Alex". Pogo war angesagt, und zwar nicht nur bei den jugendlichen Besuchern. Der Festzeltboden wackelte, dass man Angst haben musste, ob das Fundament ausreichend verdichtet war. Selbst wenn man gewollt hätte, man konnte gar nicht anders als mit zu hüpfen. "Für a Bierzelt is mir des zu langsam." heizte Dettl das Publikum mehr und mehr an. Aber der Kerl da droben auf der Bühne ist auch ein Phänomen: woher nimmt der bloß die Kondition? Rennt, heizt ein, singt, spielt Trompete ... und das (fast) alles gleichzeitig.


Zwei Entertainer und Vollblutmusiker wie sie im Buche stehen: Keller Steff (links) und Stefan Dettl

Festzelt-Konzert: Eine Bayerische Revue “LaBrassBanda & Stefan Dettl mit Band“; so war die Programmankündigung in der Festschrift des Schützenvereins Hopfavogl Niederscheyern. Wer die Band nicht kannte und sich im Vorfeld nicht genauer über dieses Konzert informiert hatte, der wird womöglich etwas irritiert gewesen sein angesichts der "Bayerischen Revue", die dort nicht gehalten, sondern abgefeuert wurde. Die Fans jedenfalls wussten ganz genau, was sie zu erwarten hatten. Der Andrang war dermaßen groß, dass das Konzert verspätet beginnen musste; 2200 Besucher waren es schließlich, die den Weg zur Festwiese am Gerolsbach gefunden hatten.

Eines darf in einem Bericht über dieses Konzert in keinem Fall unterschlagen werden: es gab auch noch eine sogenannte Vorband als Anheizer und Stimmungsmacher. Niemand Geringerer als der Keller Steff mit seiner Band bereiteten das Publikum auf das vor, was ihnen noch blühen sollte. "Bulldogfahrer", "Kaibeziang", "Narrisch" - es war alles dabei, was rockte, und die 2200 Kehlen kannten fast jeden Song, sangen in jedem Refrain mit, was das Zeug hielt.

Kult trifft Kult - Keller Steff trifft La Brass Banda. Wenn zwei so grandiose Bands in einem Konzert in die Region kommen, dann ist das schon beeindruckend. Und wenn ein Schützenverein, der ja nun alles andere als ein Organisator von Großveranstaltungen ist, einen solchen Besucheransturm bis auf leichte Verzögerungen am Einlass ansonsten vollkommen reibungslos über die Bühne bringt, dann ist auch das ein dickes Lob wert. Zumal wenn man berücksichtigt, dass das Festwochenende am nächsten Tag um 6:00 Uhr in der Früh mit dem Weckruf durch die Böllerschützen und einem gemeinsamer Zug mit Musikkapelle weiter ging. Hier ist Ausdauer gefragt, geschlafen wird nach dem Fest.
 

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