Moschee für alle
Viele Interessierte kamen zu den sechs Führungen in die entstehende Moschee an der Pfaffenhofener Hohenwarter Straße. (Foto: Bal)
Auf großes Interesse gestoßen sind die drei Tage der offenen Tür, an dem die türkisch-islamische Gemeinde Ditib (Türkisch Islamische Union der Anstalt für Religion) am Pfingstwochenende in ihren Moschee-Rohbau an der Hohenwarter Straße in Pfaffenhofen eingeladen hat. Insgesamt etwa 250 Besucher unterschiedlicher Glaubensrichtungen nutzten die Gelegenheit, sich über die Hintergründe der Moschee und die kommende Bauabschnitte zu informieren.
DiTiB-Vorstand Recep Bal führte die Besucher durch den nun abgeschlossenen Rohbau und erläuterte die weiteren Schritte bis zur Fertigstellung des Gebäudes. „Schräg sieht es aus“, meinte Bal als er in das Grundkonzept vorstellte. Doch das habe seinen Grund darin, dass die Qibla-Wand - das zentrale Element einer Moschee - in Richtung Mekka ausgerichtet sei, während das Erdgeschoß in seiner Baulinie der Straßenflucht folgt.
In den Himmel ragt deutlich sichtbar das 13 Meter hohe Minarett, dem bislang noch die Verzierung der Spitze fehlt. Während des Ganges durch die Räume erläuterte Bal deren unterschiedliche Funktionen. So werde der aus Ziegelmauerwerk bestehende Teil die Wohnung des Vorbeters, während von Betonwänden umgeben etwas das Kulturzentrum mit den drei großen Fenstern zur Hohenwarter Straße hin sein wird. Dieses soll später für vielerlei Veranstaltungen genutzt werden können. Unter anderem schwebt Bal auch vor, dass dort schon in wenigen Monaten „Schulungen für jeden“, etwa auch von der VHS, stattfinden könnten. Neben einem Raum, der speziell den Frauen vorbehalten ist, gibt es noch einen weiteren für rituelle Waschungen. Der Kuppelbau mit einem Durchmesser von 8,50 Meter sei für den Betonbauer eine Herausforderung gewesen, wie zu erfahren war.
In etwa einem Vierteljahr könnten die Arbeiten beendet an der Moschee sein. Die künftige Inneneinrichtung und –gestaltung machte zumindest bei der ersten von sechs Führungen neugierig und veranlasste die Besucher dann auch, viele Fragen dazu zu stellen. Bal hatte einige Beispiele auf Papier gedruckt dabei, wie so eine Moschee nach ihrer Fertigstellung aussehen könnte. Soviel wurde schnell klar, so prunkvoll wie beispielsweise die An-Nasir-Muhammad-Moschee in Kairo wird jene in Pfaffenhofen nicht werden. Die Frage eines Besuchers, ob den der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan zur Eröffnung komme und ob er denn gar monetäre Unterstützung zugesagt habe, konnte Bal klar verneinen. Die Finanzierung werde unter anderem über ein Bankdarlehen und Spenden von 850 türkischen Mitbürgern aus dem Raum Pfaffenhofen gestemmt, sagte der DiTiB-Vorstand. Von den insgesamt 400.000 Euro zugesagter Spenden seien 300.000 Euro bereits eingegangen und der Rest würde von den Gläubigen in Raten kommen. Bislang seien 550.000 Euro in den Bau gesteckt worden und insgesamt werde man 1,2 Millionen Euro bis zur Fertigstellung investiert haben, so Bal.
Da die Baustelle an der Hohenwarter Straße als nicht so geeignet für ein Fest erschien, konnten sich die Besucher noch mit türkischen Spezialitäten auf einem improvisierten Platz in der Kellerstraße stärken.
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