LEADER-Projektstart
Ins Deutsche Hopfenmuseum Wolnzach hatte Landrat Martin Wolf alle Kreisräte, Gemeindevertreter, Vereinsvorstände, Verbände und verschiedene Organisationen aus dem wirtschaftlichen und sozialen Bereich sowie interessierte Bürgerinnen und Bürger für den Start des LEADER Projekts eingeladen. Von den über 200 geladenen Gästen kamen über 150 aus dem gesamten Landkreis. Auch Alt-Politiker hatten ihr Interesse bekundet und wollten informiert werden.
Das LEADER Projekt ist ein Förderprogramm der Europäischen Union für die Entwicklung im ländlichen Raum; dabei steht der Begriff LEADER als Abkürzung der französischen Begriffe: Liaison entre les actions de développement de l'économie rurale; zu Deutsch: Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft. Durch dieses Programm fließen europäische Fördermittel in die Bereiche, die sich an diesem Programm beteiligen. Doch nur beim Programm anmelden und dann Fördermittel bekommen, ist nicht drin. Zuvor muss eine interessierte Region ein Konzept erstellen und eine Anzahl von Kriterien erfüllen, um in das Programm aufgenommen zu werden. Das Förderprogramm läuft von 2014 bis 2020 und allein in Bayern existieren bereits 58 LEADER Projektregionen und der Landkreis Pfaffenhofen möchte ebenfalls in das Förderprogramm aufgenommen werden.
Und wie Landrat Wolf betonte, besteht ein strammer Zeitplan, denn am 28.11.2014 muss der Landesregierung bereits ein fertiges Konzept vorgelegt werden. „Wir müssen Fahrt aufnehmen, denn der Terminplan ist sehr knapp“, so Martin Wolf. Man habe die Kommunalwahlen abwarten wollen, damit die neuen Gemeinde- und Stadtvertreter über die Teilnahme ihrer Kommune entscheiden können. Bisher haben von den 19 Kommunen des Landkreises 17 der Teilnahme zugestimmt, in Pfaffenhofen muss der Stadtrat noch entscheiden und Rohrbach hatte sich gegen eine Teilnahme entschieden, doch im Gemeindegremium soll noch einmal über dieses Thema diskutiert werden. Hohenwart nimmt bereits am Projekt im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen teil. Bisher habe es interne Besprechungen mit den Bürgermeistern gegeben, doch mit dem heutigen Auftakt möchte man den Raum der Vorplanungen verlassen und den öffentlichen Raum suchen, so Landrat Wolf. Alle, die an diesem Projekt mitwirken wollen, sollen jetzt eingebunden werden. LEADER soll „Motor“ für die ländliche regionale Entwicklung werden, die Kommunen sollen nicht isoliert ihre Probleme bewältigen sondern durch interkommunale Kooperation und Vernetzungen zu gemeinsamen Lösungen finden. Da dies nicht ein Thema nur für die hauptamtlichen Gemeinde- und Kreisvertreter sei, ist festgelegt, dass die „nicht-öffentliche“ Seite mit 51 Prozent vertreten sein muss. Dies stelle sicher, dass die Bürger aktiv eingebunden seien.
Die LEADER-Managerin für den Bereich Oberbayern Nord, Irmgard Neu-Schmid, erläuterte den Anwesenden Details zum LEADER-Projekt, zu den Projektstrukturen, Beispiele für Handlungsfelder und den Aufgaben der lokalen LEADER-Aktionsgruppen sowie Zielsetzungen der lokalen Entwicklungsstrategien und Beispiele für Zielentwicklungen.
Irmgard Neu-Schmid Ulrike Lilienbecker
Für die Erarbeitung des regionalen Entwicklungskonzepts griff der Landkreis auf das Beratungsbüro für Geographie und Kommunikation Lilienbecker aus Sulzdorf zurück, die bereits ähnliche Projekte begleitet hatten. Ulrike Lilienbecker nahm den weiteren Verlauf der Sitzung in die Hand und erläuterte die Themenfelder, die in bisherigen Diskussionen zusammen gestellt wurden und die in drei Gruppen diskutiert und mit Vorschlägen bereichert werden sollten. Die drei Themenfelder waren: 1.Umwelt/Natur/Landwirtschaft/Energie; 2. Kultur/Freizeit/Tourismus/Heimat; 3. Zukunftsfähige Gemeinde/demographischer Wandel/Mobilität. Die Gruppen zogen sich in ihre Ecken zurück und es begannen teilweise lebhafte Diskussionen über die Vorschläge, die von den einzelnen Teilnehmern eingebracht wurden. Die Moderatoren Ulrike und Jens Lilienbecker sowie Alice Köstler-Hösl vom Landratsamt sammelten und notierten fleißig die Vorschläge, die im Anschluss in der großen Runde präsentiert wurden. Diese Vorschläge sollen in der nächsten Runde weiter ausgearbeitet werden, um dann zu entscheiden, welche davon in das Konzept für die Bewerbung für das LAEDER-Programm einfließen werden. Bei zwei Bürgerabenden, am 30. Juli in Manching und 4. August im Klosterbräu Scheyern sowie einem Zukunftsforum sollen die Themen dann vertieft werden.
Arbeitsgruppe 1 Arbeitsgruppe 2 Arbeitsgruppe 3
Kommentare
Einen Kommentar schreiben
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.