Joachim Tschachers neues Kunstlabor
Die Matinée am Sonntagmorgen bei den Tschachers fiel ganz anders aus als sonst: es wurde des Klanggenies John Cage gedacht (1912-1992), wozu Elisabeth Krojer Cages Stück 4.33 vortrug. Unter philosophischer Anleitung von Peter Hammer erfolgte danach als Kunstakt die Hängung kleiner Fotoarbeiten.
„Cage & Consorten“ stand auf dem Ständer vor der Künstlerwerkstatt in Ebrantshausen. Die Gäste, aber auch alle mitwirkenden Kameraleute und Fotografen wurden zu Consorten. Beim Stück 4.33 wird nicht musiziert, sondern nur die Bewegungen des Musikers während des fiktiven Stücks vorgetragen. Vorbeifahrende Autos, die Schritte der verspäteten Gäste u.ä. füllen den Geräuschraum aus, mutieren zur „Musik“, alles rein zufällig. Cage studierte bei Schönberg, danach auch noch den Zen-Buddhismus. Ohne Anleitung durch den Autor und Philosophen Peter Hammer würde der Zuhörer oder besser Zuschauer dies alles nicht verstehen.
Joachim Tschacher, Hausherr und Ex-Musiklehrer am Mainburger Gabelsberger Gymnasium, war aber sehr stolz, solche neuen Kunstphilosophien in seinem „Kunstlabor“ präsentieren zu können. Bürgermeister Josef Reiser staunte nicht schlecht, was in Mainburg so alles abgeht. Durch die sehr gelungenen Vorträge erhielt die Veranstaltung ihre Qualität, auch optisch. Die Übergänge zum Theaterspiel verliefen spielerisch leicht. Elisabeth Krojer hatte sich tagelang für ihren Auftritt vorbereitet. Diese hohe Qualität zeichnet das „Kunstlabor“ aus.
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