Große Show für kleines Publikum
Monatelange Vorbereitungen, verschiedenste Workshops, Tanzshows, vielseitige Verköstigung, mehrere DJs und eine beeindruckende Lasershow – eigentlich ein Paradies für Jugendliche. Doch trotz großer Ankündigung blieb der Ansturm auf das Jugendkulturfest des Jubis aus. Nur ein paar Vereinzelte fanden am Samstag den Weg in die Siegelhalle.
„Wir wollten den Nerv der Jugend treffen und haben Angebote für Mädels und Jungs aus jeder Altersgruppe organisiert“, erklärte Max Thalmair, Leiter des Jugend- und Bildungsdorfes Wolnzach. Und das Programm war entsprechend reich gespickt mit interessanten Workshops. Nicht nur zum Slacklinen, das die Sport-Alm zur Verfügung gestellt hatte, hatten die Kids so Gelegenheit, auch am Graffiti konnte man sich unter professioneller Anleitung von Künstler Volker Wunderlich ausprobieren.
Zudem gab es die Möglichkeit, einen Hip-Hop-Workshop zu besuchen. Wer hingegen selbst nicht tanzen wollte, wurde mit den Showeinlagen der Shadow Dancers und der Tanzschule Saphira unterhalten – und das alles kostenlos. „Der Markt Wolnzach als Veranstalter hat uns hier finanziell ganz stark unterstützt, sodass wir alle Angebote kostenfrei zur Verfügung stellen konnten“, bedankte sich Max Thalmair, der damit unterstrich, dass dies ein Fest für alle werden sollte. Auch für die jüngeren Kids gab es dabei einiges zu sehen. So wurde weiterhin eine Ausstellung der Mini-Buntis aus dem offenen Atelier unter Leitung von Petra Dockendorf gezeigt.
Auch Iris Engels, die zusammen mit Max Thalmair, Daniel Schiller und Fabian Maurer das Kulturfestival organisiert hatte, freute sich über ein breites Spektrum an Programmpunkten, das den Jugendlichen geboten werden konnte. „Die letzten Tage waren schon sehr anstrengend, aber es hat immer Spaß gemacht und wir haben sehr gut im Team zusammengearbeitet“, erklärte die Erzieherin. Doch während die Workshops am Nachmittag noch gut besucht waren, wurde es gegen Abend zur Party hin mau – und das trotz gelockerter Jugendschutzkriterien, sodass auch 16-Jährige bis 12 Uhr hätten bleiben können.
Dabei waren auch hier mehrere Highlights geplant. „Wir haben bewusst den Musikgeschmack der Jugend aufgegriffen und DJs für Hip Hop, Rap und Elektro ausgesucht“, fügte Max Thalmair hinzu. Auch die große Lasershow, die von der Hallertauer Volksbank gespendet wurde, war beeindruckend und insbesondere für die Jugendlichen eigentlich als Höhepunkt des Abends angedacht worden. Die Bühne wäre also eigentlich bereitet gewesen und die Wolnzacher Jugend hätte es im Jubiläumsjahr einmal so richtig krachen lassen können. „Auch uns hat dieses Konzept eines Jugendkulturfestivals gleich angesprochen“, erläuterte Günter Staud von der Hallertauer Volksbank, „Und wie kann man eine Party besser unterstützen, als mit einer Lasershow?“ Diese hatte es dabei wirklich in sich.
Schon die beiden Künstler Edgar Wasser und Kemal Boso wurden in ein einzigartiges Licht getaucht, als sie auf der Bühne rappten. So hätte man wirklich völlig ausgelassen feiern können und zwar auf eine Weise, wie in Wolnzach noch nicht gefeiert worden ist. Denn welche der gängigen Partys hat neben Live-Musik auch noch eine Lasershow? Keine. Doch trotz der perfekten Organisation blieben die jugendlichen Gäste aus. Eigentlich schade, vor allem für die Organisatoren, die sich Monate ins Zeug gelegt haben, um dieses Festival zu planen. So bleibt es am Ende fraglich, ob es auch in den kommenden Jahren in Wolnzach ein Jugendkulturfestival geben kann, wenn die Jugend nicht kommt.
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