Liebeshungrige Böcke erhöhen Unfallgefahr
Rehgeiß kurz vor dem Überqueren einer Straße.
Seit einigen Tagen hat auch im Landkreis Pfaffenhofen die "heiße Phase" des Liebeswerbens bei den Rehböcken begonnen. Sie dauert noch bis etwa Mitte August und bedeutet für Autofahrer eine erhöhte Gefahr.
Alljährlich im Sommer ist die Paarungszeit des Rehwildes. "Jetzt ist der Rehbock auch tagsüber beinahe unermüdlich hinter den Geißen her", warnt Rudi Engelhard, Vorsitzender der Jägervereinigung Pfaffenhoffen. Bei hochsommerlichen Temperaturen sei das Rehwild beim Liebesreigen besonders aktiv und damit erhöhe sich auch die Gefahr, im Straßenverkehr mit den Wildtieren zu kollidieren.
Mit der Absonderung von Duftstoffen signalisiert das weibliche Rehwild, dass es paarungsbereit ist und alsdann treibt der liebestolle Bock die brunftige Geiß durch Wald und Feld. Zudem liefern sich die Böcke untereinander auch noch Rivalenkämpfe mit heftigen Verfolgungsjagden.
Für Autofahrer heißt es daher besonders in den Mittagsstunden - in denen man außerhalb der Brunftzeit mit eher weniger Rehwild rechnen darf -aufzupassen, ob denn nicht auch Rehe die Straße überqueren wollen.
"Im Liebesrausch, oder besser gesagt völlig hormongesteuert, reagiert das Rehwild unvorsichtig und so kann es schnell zu Wildunfällen kommen", sagt Engelhard. Doch auch in den frühen Morgenstunden und in der Abenddämmerung sei das Wild nach wie vor aktiv. Im eigenen Interesse, sollten Autolenker deshalb besonders vorsichtig zu fahren und speziell bei Fahrten durch den Wald, entlang von Hecken und zwischen hohen Ackerbaukulturen, wie etwa Maisfeldern, immer den Fahrbahnrand im Auge behalten, empfiehlt der Waidmann.
Meist folgt der Rehgeiß der Bock, der seine Auserwählte vor sich hertreibt. Taucht ein Wildtier auf der Fahrbahn auf, sollte sofort bei eingeschalteten Scheinwerfern abgeblendet und kontrolliert gebremst werden. Ist ein Zusammenstoß nicht zu verhindern, wäre es gut, das Lenkrad gerade zu halten. Unkontrollierte Ausweichmanöver sind gefährlich, da das Auto vor allem bei hoher Geschwindigkeit sehr schnell ins Schleudern gerät. Kommt es trotz aller Umsicht zu einem Wildunfall, muss sofort die nächste Polizeidienststelle verständigt werden. "Die Polizei informiert den zuständigen Jagdpächter, der sich dann falls notwendig mit seinem Jagdhund auf die Suche nach dem verletzten Wild macht, um es so schnell wie möglich von seinem Leiden zu erlösen“, so Engelhard.
Im Landkreis Pfaffenhofen sind folgende Polizeidienststellen (PI) Ansprechpartner bei Wildunfällen:
PI Geisenfeld
Nöttinger Straße 17
85290 Geisenfeld
Telefon 08452 / 720-0
PI Pfaffenhofen
Ingolstädter Straße 47
85276 Pfaffenhofen a.d.Ilm
Telefon 08441 / 8095-0
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