Hier brennt's!
Zur Brennelite in Bayern gehören Josef und Sofie Badhorn aus Ampertshausen bereits seit mehreren Monaten. Doch erst gestern haben sie ihre Schaubrennerei inoffiziell eröffnet - mit viel lokaler Prominenz und Fachleuten für edle Brände. Bald werden die Badhorns auch bundesweit den Landkreis mit ihren Produkten vertreten.
Vor zwei Jahren lang hat alles angefangen: Schnaps brennen, planen und bauen. Es hat sich gelohnt. Schon jetzt gehören die beiden zu den besten Brennern im Freistaat, holten im Rahmen des Staatsehrenpreises für Brenner drei Goldmedaillen und eine Silbermedaille. Insgesamt 459 Proben wurden bis zum vergangenen Juli eingereicht und bewertet; zehn Unternehmen sind schließlich im Rahmen der Bayerischen Obstbrandprämierung als besten Brenner Bayerns von Landwirtschaftsminister Helmut Brunner (CSU) ausgezeichnet worden .
Nun stellt sich das Ehepaar in Ampertshausen, einem Gemeindeteil von Schweitenkirchen, mit ihrer Schaubrennerei und dem angegliedertem Hofladen den kritischen Genießern edler Brände. Edel ist übrigens auch das Ambiente dort. Davon überzeugten sich am Eröffnungsabend auch Pfaffenhofens Landrat Martin Wolf (CSU) zusammen mit seiner Frau. Dieser lobte die Badhorns als heutzutage leider immer seltener werdende Gründer eines Kleinbetriebes, der den immer häufiger werdenden Entwicklungen hin zu Großbetrieben mutig trotze. Ein Familienunternehmen sei es, bei dem alle zusammengeholfen hätten, eine Attraktion für den Landkreis, ein perfektionierter Betrieb. Die Badhorns, so Wolf, "werden ab Oktober das Signet 'Vier Gärten' tragen und ihre Produkte sind damit von unserer heimischen Landwirtschaft stammend gekennzeichnet." Zudem kündigte der Landrat an, dass der Betrieb bei der Internationalen Grünen Woche in Berlin im Januar des kommenden Jahres den Landkreis repräsentieren wird. Stolz auf die Brennerei im Landkreis zeigte sich nicht nur Wolf.
Auch Schweitenkirchens Bürgermeister Albert Vogler (CSU) sprach von einem "Schaustück", das zeige, dass es auch in kleinen Dörfern ein Riesenpotenzial gebe. Angetan von dem schmucken Betrieb waren unter anderem auch die Vertreter des Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Georg Hausl und Christian Wild, daneben auch der Vorsitzende der bayerischen Edelbrand-Sommeliers, Benedikt Pointner. Von der Hochschule Weihenstephan war mit dabei die Ausbilderin der Edelbrand-Sommeliers Christine Hofer und Andreas Franzl, Vorstand des Bayerischen Brennerverbandes. Johannes Hofner, Vorstand des Kommunalunternehmens Strukturentwicklung vom Landkreis Pfaffenhofen, machte ebenfalls seine Aufwartung.
Sofie Badhorns besonderer Dank galt in ihrer kurzen Begrüßungsansprache ihrer Familie, die sie und ihren Mann in vielfältiger Form unterstütze. "Für uns ist es wichtig, dass wir natürliche Produkte anbieten können", hob Badhorn hervor. Das fange bei der Streuobstwiese an, die selbst gepflanzt wurde, "damit wir unsere Qualität von Anfang an selbst ziehen können." Die Natur profitiere in unterschiedlicher Form davon. Blühstreifen sorgten unter anderem dafür, das "immer was anderes blüht und summt." Mit dem guten Obst, das verarbeitet werde, versuche das Paar "die Natur ins Glas zu bekommen." Und zwar nicht nur in die Edelbrände, sondern auch in Sirups, Honige, Liköre und Marmeladen. Ganz wichtig sei ihnen, dies alles ohne künstliche Zusatzstoffe und Aromen herzustellen. Das Sortiment ist in der Tat vielfältig: Apfelbrände von Rubinette und Pinova etwa, Brände von Birne, Vogelbeere, Zwetschge, Kirsche oder Mirabelle, um nur einige zu nennen. Unter der musikalischen Begleitung von den "Randstoasutzlern" ging es alsdann zum "Streuobstwiesen-Buffet".
Wer sich davon nun selbst ein Bild machen möchte, der hat am Sonntag, 21. September, am offiziellen Einweihungstag dazu Gelegenheit. Um 13.30 Uhr weiht Ortspfarrer Alexander Weber die Brennerei und den Hofladen. Ab 14 Uhr gibt es beim Hoffest allerhand Angebote. Neben einer Hüpfburg und einem Schminken für die Kinder sind ein Holzfiguren-Schnitzer, eine Korbflechterin und eine Keramikerin im Angebot. Um 15 Uhr startet eine Führung durch die Streuobstwiese.
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