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Ein Blick in die Geschichte

Die Schloss-und Wallfahrtskapelle „Mariä Opferung zu Train“ war unter anderem Attraktions-und Besichtigungspunkt für die Besucher am Sonntag am Tag des offenen Denkmals. Die einzigartige Gottesstätte, die sich im Untergeschoss des Wasserschlosses befindet, besitzt u.a. eine Schwarze Madonna, die dem Original als Altötting nachgeschnitzt wurde.

Das Gnaden-Jubiläumsjahr für die Schlosskapelle und die Pfarrgemeinde Train war das Jahr 2000, in den zum ersten Mal in der Geschichte der Gemeinde der Diözesanbischof Manfred Müller die Kapelle wieder zum liturgischen Dienst einweihte. So ist die Schlosskapelle in ihrem wohltuenden Ambiente wieder zu einer Heimat für Pilger und Marienverehrer geworden. Seither ist sie der Ort, an dem die Schulanfänger der Gemeinde jedes Jahr den Anfangsgottesdienst feiern.

 


Das Gotteshaus aus dem Jahre 1454 hat einen äußert interessanten Werdegang hinter sich. Nur wenigen ist wirklich bewusst, um welch historisch bedeutsames Erbe es sich handelt. Nach dem dreißigjährigen Krieg war fast jegliche Erinnerung an die zerstörte Schlosskapelle verschwunden.
Als bei der Mauersanierung aber eines Tages ein „langlichtes Fensterloch“ zum Vorschein kam, erwuchs dem Schlossherrn, ein Verdacht. Er wusste aus Erzählungen seines Vaters: Hier hatte sich die ehemalige Schlosskapelle befunden. So ließ er das Gebäude auszieren und einen Altar darin errichten. Die Einweihung war 1694 also vor über 300 Jahren.

 

Gottvater am Hochaltar, der sich über einer Wolke und einem Strahlenkranz des Heiligen Geistes erhebt


Dazu wurde eine Muttergottes-Figur, geschnitzt in Altötting, in das Gotteshaus übertragen. Die Marienfigur, bereits als wundertätig verehrt, wurde 1632 vor dem Schwedenheer im Erdreich vergraben und erst Jahrzehnte später wieder entdeckt. Sie befindet sich heute in der Klausenkriche in Pfeffenhausen. Als die sonderbaren Gnadenzeichen der Trainer Gottesmutter sich häuften, kam sogar ein Mirakelbüchlein heraus. Dort wurden mehrere Hundert „Wunder“, sogar mit Zeugenaussagen, dokumentiert.

Die wundertätige Trainer Gottesmutter wurde 1683 in Altötting geschnitzt. Sie wird auch verehrt als "Schwarze Madonna"


Eine Frucht der Wallfahrt war die 1719 ins Leben gerufene „Bruderschaft der heiligsten Herzen Jesu und Mariä“, die vom Freisinger Fürstbischof Johann Franz Eckher tatkräftig unterstützt wurde. Schließlich war Eckher auf Schloss Train zur Welt gekommen. Der Stellenwert des Trainer Bruderschaftsfestes ist auch daran zu sehen, dass es bis heute das wichtigste Fest der Pfarrei darstellt, in dem die Gemeinde in einer Art Fronleichnamsprozession durch das Dorf zieht.

Die beiden Herzen am Altar stehn sinnbidlich für die Bruderschaft Herz Jesu (links) und  Herz Mariens (rechts) gegründet von Fürstbischof Eckher
 

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