Kriegsgräberfürsorge – immer noch ein wichtiges Thema
Landrat Martin Wolf, Geehrte Albert Lönner und Klaus Grasser, Jörg Raab, Geschäftsführer
„Wenn ich jeden Morgen wach werde, freue ich mich, dass wir Frieden haben – Frieden ist eben Frieden“, so der fast 90-jährige Nikolaus Ostermeier auf der Kreisverbandstagung des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge. Diesen Worten des ältesten und seit Jahrzehnten aktivsten Mitglieds des Krieger- und Soldatenvereins Hohenwart konnte sich Kreisvorsitzender und Landrat Martin Wolf nur anschließen.
Nikolaus Ostermeier
Wolf hatte alle Vorsitzenden der Kameradenvereine und Krieger-/Soldatenvereine zur jährlichen Verbandssitzung eingeladen und knapp 20 Vertreter aus dem Landkreis waren erschienen. Martin Wolf sprach in seiner Begrüßung auch das Thema Finanzen an. Denn die Sammlungsergebnisse und Spenden für die Pflege von Kriegsgräbern im europäischen Ausland und Deutschland sind eher rückläufig, und von staatlicher Seite fließen nur 20 Prozent der Gesamteinnahmen, die restlichen 80 Prozent müssten durch Spenden aufgebracht werden. Die Pflege der Gräber sei eine dauernde Aufgabe, da die gefallenen Soldaten ein Ruherecht hätten, sie seien dauernde Mahnung für Frieden und Versöhnung. Er kritisierte, dass in Osteuropa derzeit sehr leichtfertig mit Krieg umgegangen werde und ergänzte, dass es erschütternd ist, dass erst Hunderte von Menschen sterben müssten, bevor sich Politiker bequemen, miteinander zu verhandeln.
Durch die Tagesordnung führte der Geschäftsführer des Bezirksverbandes Oberbayern, Jörg Raab. Er berichtete, dass viele Vereine inzwischen immer mehr Probleme hätten, für die Kriegsgräberfürsorge zu sammeln, auch wenn das Gesamtspendenaufkommen der Deutschen immer mehr wachse. Die sei auch zurückzuführen auf das zunehmende Alter der Krieger- und Soldatenvereine und den Rückgang der Bundeswehrsoldaten, die den Volksbund immer stark unterstützt hätten. Einige Vereine hätten sogar schon über ihre Auflösung nachgedacht. Der Volksbund und seine Gliederungen hatten in diesem Jahr intensiv die Erinnerung an den Beginn des 1. Weltkriegs mit den verschiedensten Veranstaltungen wachgehalten Das älteste Mitglied der Runde, Nikolaus Ostermeier hatte eine Pfaffenhofener Schulklasse ermuntert, das Ehrenmal auf dem hiesigen Friedhof zu besuchen und zu pflegen. . Im Rahmen „Blumen gegen das Vergessen“ wurden auch Blumen am Mahnmal niedergelegt. Er berichtete auch von seinen Aktivitäten beim Spendensammeln und von seinen eigenen Spenden. Ostermeier ist einer von 10 Trägern der Ehrennadel in Gold mit Kranz in Bayern. Andere Teilnehmer wurden gelobt, da sie in den verschiedenen Ländern Arbeitseinsätze auf Soldatenfriedhöfen absolviert hatten. So erhielt Albert Lönner eine Ehrung für 6 Arbeitseinsätze, u.a. in Litauen, Frankreich und Italien. Kreisbeauftragter Klaus Grasser erhielt für seine langjährige Mitarbeit die silberne Ehrennadel des Landesverbands.
Kerzenverkauf für die Kriegsgräberfürsorge
Für den Vorabend des Volkstrauertages ist ein Treffen vor dem Haupteingang des Pfaffenhofener Friedhofs geplant, zu dem alle Pfaffenhofener Bürgerinnen und Bürger eingeladen werden. Auch Kinder sollten mitgebracht werden. Es ist ein kurzer Marsch zum Soldatenhain mit 178 Gräbern geplant, MdL Karl Straub wird eine Rede halten und abschließend soll zum Aufwärmen Glühwein gereicht werden. Die Stadt Pfaffenhofen veranstaltet am folgenden Volkstrauertag eine eigene Trauerfeier. Und in der Zeit vom 17. Oktober bis 2. November wurden die Krieger-/Soldaten- und Kameradenvereine gebeten, Spenden zu sammeln. Die Teilnehmer der Sitzung hofften, dass sich doch noch viele Soldaten und Ehrenamtliche finden lassen, die sich an den Sammlungen beteiligen. Auch Gedenkkerzen können verkauft werden.
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