Attacke auf Asylbewerberunterkunft hinterlässt verängstigte Kinder
Dieses Gebäude in der Reichertshofener Marktstraße war das Ziel noch unbekannter Angreifer, die die dort untergebrachten Asylbewerber mit einem Fenstereinwurf verängstigt haben.
Als Wurfgeschoss diente am vergangenen Wochenende ein mit blauer Farbe gefüllter Gegenstand, den bislang Unbekannte durch ein Fenster der Reichertshofener Asylbewerberunterkunft in der Marktstraße warfen. Zudem wurde in der Nacht auf heute ein Pamphlet an die dortige Eingangstüre geheftet. Die Polizei ermittle derzeit in alle Richtungen, wie es auf Nachfrage von Hallertau.info am heutigen Morgen aus der zuständigen Polizeiinspektion Geisenfeld heißt.
Es seien Flugblätter sichergestellt worden, die derzeit als Spurenträger kriminaltechnisch behandelt würden, erklärte der stellvertretenden Geisenfelder Polizeichef Hubert Scharpf. Einen Hinweis auf rechtsradikale Hintergründe gebe es gegenwärtig nicht. Scharpf bestätigte auch die Wurfattacke. Einzelheiten zu dem Fall würden jedoch erst demnächst veröffentlicht. Zum jetzigen Zeitpunkt wollte sich Scharpf noch nicht näher zu dem Fall äußern.
In der betroffenen Unterkunft wohnen - in der Mehrzahl seit Ende des vergangenen Jahres - neben dem Vermieter mit seiner Familie eine afghanische Familie mit vier Kindern sowie 14 erwachsene Syrer zusammen mit ihren insgesamt 14 Kindern. Dort geht nun die Angst vor weiteren Anschlägen um. Insbesondere davon betroffen sind die Kinder, welche ohnehin bereits traumatische Erlebnisse bei den kriegerischen Auseinandersetzungen in ihren Heimatländern miterleben mussten.
Reichertshofens Bürgermeister Michael Franken (JWU) zeigte sich in einer ersten Reaktion sehr betroffen von den Vorkommnissen und hofft jetzt auf eine schnelle Aufklärung des Falles.
Kommentare
Einen Kommentar schreiben
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.