"Hier ist er also, der Neue!"
Die Hallertau zeigte sich von ihrer schönsten Seite, die kleine Kirche in Gosseltshausen war erfüllt vom Hopfenduft, als Pfarrer Przemyslaw Nowak von Dekan Thomas Stummer feierlich in sein neues Amt eingeführt wurde.
„Hier ist er also, der Neue“, begrüßte Thomas Stummer die Kirchengemeinde in Gosseltshausen. Und die Blicke richteten gespannt auf den jungen Theologen, der vor 11 Jahren in seiner Heimat Polen zum Priester geweiht und bis vor Kurzem in Ockfen die Heilige Messe gelesen hat. Erst wenige Tag ist er in der Hallertau und hat doch schon die ersten Bande geknüpft.
„Vieles ist hier ganz anders als in meiner alten Pfarrei“, so Przemyslaw Nowak gleich zu Beginn. Damit meinte er aber nicht nur das Augenscheinliche wie den Hopfenduft, oder die zünftig bayerische Blasmusik, mit der er empfangen wurde, sondern auch die Mentalität, denn die Bayern sind ja bekanntlich ein eigener Volksstamm. So kamen zur feierlichen Amtseinführung eben nicht nur zahlreiche Gosseltshauser, sondern auch eine Delegation aus Ockfen.
„Wir mussten uns schon überzeugen, ob unser Priester hier in Bayern auch gut aufgenommen wurde“, so Ockfens Bürgermeister Gerd Benzmüller. Wie herzlich aber der Empfang in der Hallertau war, das zeigte sich vor allem daran, als es darum ging die Wohnung von Przemyslaw Nowak einzurichten. „Der erste Kontakt hat uns bereits den Schweiß auf die Stirn getrieben“, erklärte Christian Hoferer, aber nicht deswegen, weil er als Mensch Ecken und Kanten hat, sondern weil in Gosseltshausen alle mit anfassten und beim Umzug mithalfen. Und so wurde Pfarrer Nowak gleich am ersten Tag mit offenen Armen empfangen. Schon in den ersten Tagen führte er dann viele Gespräche und machte auch zum ersten Mal Bekanntschaft mit dem bayerischen Bier. „Ich möchte nun einfach alle Menschen meiner Pfarrei kennenlernen“, so Nowak, der betonte als Seelsorger nicht herausgehoben, sondern einfach ein Teil der Gemeinde sein zu wollen.
Dass dabei die Mentalität aber durchaus eine andere ist wie an der Mosel. Bayerischer Eigensinn oder bayerische Gemütlichkeit sind geflügelte Worte, die in unseren Breiten weit bekannt sind. Doch der neue wurde ganz einfach und das ist eben auch Teil der bayerischen Kultur mit offenen Armen aufgenommen. „Ich darf sie mit einem herzlichen „Grüß Gott“ hier in Wolnzach willkommen heißen“, so Bürgermeister Jens Machold. Aber nicht nur der Bürgermeister und der Sprecher des Pfarrgemeinderates fanden warme Worte für den jungen Theologen, sondern auch die Gosseltshauser begrüßten ihn aufs Herzlichste. „Natürlich bin ich ein Mensch mit Ecken und Kanten, doch soll Tat über dem Wort stehen“ in diesem Sinne möchte er zügig mit vielen Menschen in Kontakt kommen und einfach ein Teil der Dorfgemeinschaft werden. „Mir persönlich war es sehr wichtig meinen Beruf nicht zu vernachlässigen, so Nowak, der derzeit an der Universität habilitiert. „Ich möchte einfach als Pfarrer für die Menschen da sein. Und so blickte Przemyslaw Nowak am Ende nicht nur in den strahlenden Hallertauer Abendhimmel, sondern in viele strahlende Gosseltshauser Gesichter.
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