Anne prüfen, rufen, drücken
Stayin' Alive von der Popgruppe Bee Gees gab den Takt vor: Rund 60 Ersthelfer-Schüler übten unlängst zum Disco-Beat in der Georg-Hipp-Realschule, wie Reanimation richtig gemacht wird. Dabei kamen sie ordentlich ins Schwitzen, denn es braucht viel Kraft, bis das Resusci-Anne genannte Körperimitat durch ein entsprechendes Geräusch anzeigt, dass ausreichend gedrückt wird.
Die Merkworte für Ersthelfer „prüfen - rufen - drücken“ der bundesweiten Kampagne „ein Leben retten“ wurden von Lukas Pfundheller erläutert. Er muss es wissen, denn Pfundheller arbeitet als Bereichsleiter Anästhesie- und Intensivpflege an der Ilmtalklinik. Er war es auch, der die Schüler zur aktiven Hilfe beim Herzstillstand motivierte.
"Rund 10.000 Menschen sterben jährlich, weil ihnen nicht rechtzeitig geholfen wird", sagt Sigrid Jürgensmann, die bei der Ilmtalklinik für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist. Bei der anschließenden Besichtigung des Rettungswagen des Bayerischen Roten Kreuzes waren sich die Schüler schnell einig: Lebensrettende Erste-Hilfe-Maßnahmen sollten nicht erst zum Thema beim Erwerb des Führerscheins werden. Jeder sollte wissen, was bei einem Herzstillstand zu tun ist.
Die Veranstaltung an der Georg-Hipp-Realschule fand im Rahmen der "Woche der Wiederbelebung" statt. Interessierte konnten bis zum vergangenen Freitag kostenfrei an etlichen Aktionen der Ilmtalklinik in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Roten Kreuz dazu teilnehmen und mehr über die Reanimation von Kindern und Erwachsenen erfahren. Über 100 packten die Gelegenheit dazu am Schopf. Jürgensmann stellte in der Nachbetrachtung der Aktionswoche fest, dass es oftmals noch sowohl thematische als auch praktische Berührungsängste bei den Menschen gibt. "Im Grunde genommen sind die aber unberechtigt", sagt Jürgensmann. Das erfuhren zumindest jene Teilnehmer, die den Reanimationskurs hautnah miterlebten.
Ziel der langfristig angelegten Kampagne ist es, das Bewusstsein für lebensrettende Fähigkeiten jedes Einzelnen zu schärfen, Hemmschwellen abzubauen und über lebensentscheidende Sofortmaßnahmen zu informieren. Für das kommenden Jahr ist deshalb eine ähnliche Aktionswoche von der Ilmtalklinik wieder geplant.
Foto (1) Ilmtalklinik
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