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Hans Söllner - der, der kein Blatt vor den Mund nimmt

Ein bayerisches Urgestein und Kämpfer für die Legalisierung von Marihuana war am Tag des Gallimarktbeginns zu Gast in Mainburg. Bis auf den letzten Platz war der brechend volle Christlsaal gefüllt von treuen Fans, die Söllner für seine unvergleichlich bissige Art lieben. Und enttäuscht wurden sie nicht, denn auf sie warteten zwei Stunden unzensierte Kunst à la Hans Söllner.

Eins muss man ihm lassen: Ein wenig Exzentrik steckt ja schon in ihm. Hans Söllner - er hat einen weiten Weg hinter sich. Und zwar nicht nur nach Mainburg, wo er schon einmal einen Auftritt hatte, sondern sein ganzes Leben lang. Alle Steine, die ihm in den Weg gelegt wurden, hat er durch seine Musik weggesprengt."Es gfreit mi, dass moi wieda wos los is in Moaburg", betonte er und verwies ganz  nebenbei auf eine kleine Anekdote aus seinem Besuch beim Open-Air in Empfenbach.

 

 


Viele schätzen ihn wegen seiner unverblümten Schonungslosigkeit, mit der er Klartext über unsere „verkorkste“ Gesellschaft und den Möchtegerns unserer Zeit spricht. Er selbst hat sich genau dadurch aber schon einige Male aufs Glatteis begeben. Der umstrittene bayerische Musiker hat Politiker und Polizisten auf der Bühne beleidigt. Er erhielt einen „Unterlassungsbescheid“ der Behörden, was er singen darf und was nicht. Doch all das hielt und hält ihn keinesfalls davon ab, nicht nachzugeben indem er weiterhin seinen „söllnerisch aggressiven“ Sprachstil vertritt. Einem kontrollsüchtigen Staat hält er den Spiegel vor, zeigt dessen Unmenschlichkeit und entlarvt seine Tricks und Lügen. Ruft zum Ungehorsam und Misstrauen gegenüber dem Machtwahn dieses Staates auf – appelliert an den Mut und den Humor der Menschen und zeigt Möglichkeiten auf, die Strategien durcheinanderzubringen.

 

 


Teilweise ins Vulgäre abdriftend, imitiert er mit seiner Ausdrucksweise und seinen aufgegriffenen Rollen als Liebhaber, Nachbar, Verkehrsrowdy und dergleichen doch letztlich nur unsere Gesellschaft. Eine Auswahl seiner bekanntesten Lieder auf seiner legendären Gitarre , darunter „Hey Staat“ und „Des kloane Lied vom Friedn“, rundeten den Söllnerabend ab.
 

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