10 Jahre Kriseninterventionsdienst
Es ist gut dass es sie gibt, aber besser ist, wenn sie nicht gebraucht werden – so könnte man den Kriseninterventionsdienst beim Bayrischen Roten Kreuz auf einen kurzen Nenner bringen. Denn die ausgebildeten Helfer werden immer dann tätig, wenn es gilt Angehörigen einen plötzlichen Todesfall mitzuteilen. Rettungssanitäter und Polizeibeamte mussten immer die Erfahrung machen, dass sich Angehörige in solchen Situationen allein gelassen fühlten.
Wenn Polizeibeamte nach schrecklichen Unfällen, Todesfällen oder anderen schwierigen Ereignissen vor der Tür stehen, erschrecken die Angehörigen und sind teilweise schwer geschockt, wenn sie die traurigen Nachrichten vom Tod oder einer Schwerstverletzung eines Angehörigen erfahren und nach dem Fortgang der Beamten bleiben Fragen, Ängste und Entsetzen zurück und meistens ist dann niemand da, der Trost spenden und Fragen beantworten kann. Deshalb wurde von 10 Jahren der Kriseninterventionsdienst (KID) im Landkreis gegründet. An den Unfallstellen sind die Beamten und Rettungskräfte meistens zu sehr beschäftigt, um sich zum Beispiel bei Verkehrsunfällen um mitbetroffenen Angehörigen zu kümmern. Darum unterstützten Wolfgang Frikell und seine Gattin mit ihren Berliner Erfahrungen auf diesem Gebiet vor 10 Jahren gut 20 Interessenten, die bereit waren, eine 120-stündige Schulung bei Roten Kreuz zu machen. Inzwischen ist schon die fünfte Generation im Dienst und hat jährlich 60 bis 70 Einsätze. Zwei Helfer sind über 24 Stunden immer erreichbar und werden durch die Rettungsleitstelle, Polizei, Rettungsdienst oder die Feuerwehr alarmiert.
Um an die schwierige Arbeit der bisherigen Jahre zu erinnern, fand in der Stadtpfarrkirche ein ökumenischer Gottesdienst statt der von Abt Markus und Pfarrerin Murnau festlich gestaltet wurde - anschließend gab es eine würdige Feier im Festsaal des Pfaffenhofener Rathauses, die musikalisch von Barbara Muthig (Klavier) und Judith Spindler (Gesang) umrahmt wurde. Grußworte sprachen der BRK-Vorstandsvorsitzende Hans Koziel, Landrat Martin Wolf und Bürgermeister Thomas Herker. Sie alle dankten den Helfern des KID für ihren Einsatz und das ehrenvolle Engagement. Landrat Wolf ist dem KID durch seine dort seit 10 Jahren aktive Gattin verbunden und Thomas Herker hat bereits durch den frühen Tod seines Vaters ebenfalls die Helfer kennengelernt. Hans Koziel wies darauf hin, dass die Einsätze nicht nur in und um Pfaffenhofen stattfinden, sondern auch bayernweit wie damals beim Einsturz der Eislaufhalle in Bad Reichenhall. Der Chef der Pfaffenhofener Polizei hatte ihm einmalbestätigt, dass die Polizei froh darüber ist, dass es den KID gibt. Für Thomas Herker zeichnen eine liebens- und lebenswerte Stadt nicht nur die Gebäude und Natur, sondern auch die Hilfsbereitschaft ihrer Menschen aus. Das damalige Angebot vor zehn Jahren war einer der letzten Mosaiksteinchen für ein liebenswertes Pfaffenhofen.
Geschäftsführer Herbert Werner BRK-Vorsitzender Hans Koziel
Landrat Martin Wolf Bürgermeister Thomas Herker
Den Festvortrag hielt die Landtagsabgeordnete Tanja Schorer-Dremel aus Eichstätt, die wiederum auch Verbindung zum KID durch ihren Ehemann hat, der dort in Eichstätt aktiv ist. Auch dort wurde vor 11 Jahren ein KID gegründet. Sie lobte die Bereitschaft der Helferinnen und Helfer, sich für diese nicht einfach Aufgabe zur Verfügung zu stellen. So wurden in den letzten 10 Jahren 3.536 Einsätze mit fast 1.050 Helfern absolviert. „Der Kriseninterventionsdienst lebt vom Einsatz einzelner Menschen“. Dabei konnte sie von ihrem Mann berichten, wie es bei einem Einsatzruf mitten in der Nacht losgeht. Sie strich dabei natürlich auch die Leistungen der Landesregierung für Feuerwehren und Hilfsdienste heraus und richtete gleichzeitig einen Gruß vom Leiter der Staatskanzlei Marcel Huber aus, der ein sehr engagierter Feuerwehrmann ist und dabei oft mit dem KID zu tun hat.
MdL Tanja Schorer-Dremel/Eichstätt
Der Abend wurde beende mit der Ehrung langjähriger Mitglieder die 5 und 10 Jahre aktiv dabei sind. Ehrung für 5 Jahre: Christine Franke, Roswitha Pogrzeba; für 10 Jahre wurden geehrt: Angelika Frikell, Christina Winzig, Gabriele Kosikowski, Gisa Wolf, Helga Inderwies, Lilli Heckmeier, Franz Xaver Schmidl, Markus Hipp. Und eine Sonderehrung erfuhren Wolfgang Frikell und Markus Hipp für ihre langjährige Tätigkeit als KID-Leitung.
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