Wie Kunst zu Brot wird
Jürgen Enninger hat ein offenes Ohr für die vielfältigen, manchmal auch existentiell wichtigen Probleme der Kreativschaffenden. Von seiner reichhaltigen Erfahrung profitieren Branchenangehörige nun auch im Landkreis Pfaffenhofen.
Stark war die Nachfrage von Kreativschaffenden an einem Termin zur Beratung durch Jürgen Enninger, Kopf der Kultur- und Kreativwirtschaft in München. In Zusammenarbeit mit dem Pfaffenhofener Kommunalunternehmen Strukturentwicklung (KUS) gab er rund um ihre ökonomische Entwicklung den hiesigen Branchenangehörigen manch guten Ratschlag. Die Kooperation wird deshalb im kommenden Jahr ihre Fortsetzung finden. Wer dringend Beratung benötigt: Hallertau.info hat hier die aktuellen Kontaktdaten.
Man mag es kaum glauben, doch die Kreativwirtschaft rangiert in ihrer wirtschaftlichen Bedeutung in direkter Nähe zur Automobilindustrie. Jürgen Enninger ist es ein Anliegen, diesen Aspekt immer wieder in die Öffentlichkeit zu tragen, um die oftmals deutlich unterschätzte Bedeutung der Branche zu veranschaulichen. Der kürzlich erstmals in Pfaffenhofen angebotenen Beratungstag war dazu konzipiert, die Branchenangehörigen in vielerlei Hinsicht zu unterstützen. Kein Wunder, dass die angebotenen Stunden bald ausgebucht waren.
Drei Kreativschaffende wollen Enninger sogar in seinem Büro in München aufsuchen, weil sie vor Ort keinen Termin mehr bekamen. "Nachgefragt wurden hier in Pfaffenhofen eigentlich die klassischen Themen", sagt der frühere Bundesbeauftragter für Kultur- und Kreativwirtschaft in Bayern und jetzige Leiter des entsprechenden Kompetenzteams der Landeshauptstadt München. So sei etwa zum planhaften Vorgehen bei der Vermarktung von künstlerischer Leistungen beraten worden. Enninger aktiviert in seinen Gesprächen aber auch individuellen Energien: "Es muss mitunter auch dazu ermutigt werden, künstlerisch tätig zu sein."
Offene Türen im Landkreis
Enninger zeigte sich begeistert von den offenen Türen und der angenehmen Atmosphäre, die er in Pfaffenhofen für die Kreativbranche in vielerlei Hinsicht vorfand. Das sei durchaus keine Selbstverständlichkeit, machte er deutlich. Dies zeige auch klar die Wertschätzung, die man ihr hier vor Ort entgegenbringe, so der erfahrene Fachmann.
KUS-Vorstand Johannes Hofner, der Enninger zum kürzlich abgehaltenen Branchenforum der Kultur- und Kreativwirtschaft aus dem Landkreis nach Baar-Ebenhausen eingeladen hatte (Hallertau.info berichtete), ist positiv beeindruckt von dem Beratertag. "Der speziell auf die Kultur- und Kreativwirtschaft zugeschnittene Beratertag mit Herrn Enninger bei uns im KUS war in jedem Fall ein Erfolg", sagt Hofner. Dass er innerhalb kürzester Zeit ausgebucht gewesen war, bestätige das eigene Bestreben, dieser Branche im Landkreis Pfaffenhofen "eine ihrer wirtschaftlichen Bedeutung entsprechende Aufmerksamkeit zu schenken." Der Branchentreff Mitte September sei erst der Auftakt gewesen. " Wir werden mit Sicherheit weitere, speziell für die Kultur- und Kreativschaffenden zugeschnittene Beratertage anbieten und im nächsten Jahr auch zusätzliche Möglichkeiten zur Netzwerkbildung schaffen", versichert der KUS-Vorstand.
Hier finden Kreativschaffende und Unternehmensgründer Hilfe
Unabhängig von dem jüngsten Kreativen-Beratertag bietet das KUS in Kooperation mit den Kammern, den Aktivsenioren und dem Wirtschaftsbeirat regelmäßige, branchenübergreifende Existenzgründerberatungen an. Bei diesen kostenlosen Einzelgesprächen steht die Idee und die persönliche Situation des Gründers im Mittelpunkt. "Businessplan, Rechtsformwahl, Finanzierung, Standortwahl - diese und viele weitere Fragen sind regelmäßig Teil der Gespräche", so Hofner. Für die Vereinbarung eines Beratungstermins "als entscheidenden Schritt in Richtung berufliche Selbstständigkeit" stehen die Mitarbeiter im KUS nicht nur für Kreativschaffende zur Verfügung (Telefon: 0 84 41 / 4 00 74 - 40 / E-Mail: info@kus-pfaffenhofen.de). Bis Jürgen Enninger wieder nach Pfaffenhofen kommt, könne man mit ihm freilich auch Termine für München ausmachen, wie er gegenüber Hallertau.info anbot: "kreativ@muenchen.de" ist seine erst dieser Tage eingerichtete Mailadresse unter der er erreichbar ist. Am Telefon ist Enninger unter der Rufnummer (01 52) 54 85 08 69 selbst am Mobiltelefon.
Elf Branchen sind gefragt
Zu den elf Branchen der Kreativwirtschaft gehören übrigens der Architekturmarkt, der Buchmarkt, die Designwirtschaft, die Filmwirtschaft, der Kunstmarkt, der Markt für darstellende Künste, die Musikwirtschaft, der Pressemarkt, die Rundfunkwirtschaft, die Software-/Games-Industrie sowie der Werbemarkt.
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