Gewerbeverband im Untergrund
Zu einer Besichtigung der Keller unter dem Haimerl-Anwesen in der Preysingstraße lud der Gewerbeverband zum Stammtischtermin. Tatsächlich fanden die interessierten Mitglieder alles so vor, wie es vor 100 Jahren belassen wurde. Zugleich spürten sie die Mächtigkeit der Wirtschaft zur Zeit des Baus dieser Keller, die ganz Wolnzach einnahmen.
Hausherr Franz Westermair führte. Wer keine Taschenlampe mitbrachte, erhielt sie aus dem „Sightseeing-Fundus“ des Hauses. Einst gehörte das Anwesen zur „Aichbichler-Gruppe“ und hielt eine eigene Brauerei vor (heutiges Nebengebäude). Nach mehreren Besitzerwechseln nach 1905, dem Bankrott Aichbichlers, kam das Anwesen zu den Haimerls. Und damit auch die vielen Keller, die zur Lagerung des Biers und anderer landwirtschaftlicher Produkte dienten. Ein raffiniertes Belüftungssystem schützte sie vor Moder und Schimmel – 7 Meter unter der Straße bzw. des Hofs.
Mangels eines erhaltenen Aufzugs blieben viele Erdreich-Haufen o.ä. als Abraum in den Kellern. Ja, es juckt geradezu, klar Schiff zu machen. Aber auch dies mussten die Gewerbetreibenden lernen: dass dies alles Zeit und neue Nutzungsmöglichkeiten erfordert. Zugleich waren sie stolz, dass so viele Keller auch Reichtum in der damaligen Zeit bedeutete, es also ein starkes Wolnzach vor 200 Jahren gab.
Der Hausherr spendete noch eine Runde „Hopfenlaus“, die in den Gewölben ganz anders schmeckte. Nach so viel lokalem Geschichtserlebnis sammelte sich die Gruppe im Haimerl-Gasthof zum Ausklang. 2. Vorsitzender Thomas Wallner leitete den Abend.
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