Stadtrat spricht sich auch für die Süd-Umgehung „Variante 1“ aus
(Pfaffenhofen, wk)
Die Südumgehung von Pfaffenhofen ab der Bahnhofsunterführung war eines der Themen im Stadtrat. Nachdem sich Hettenshausens Gemeinderat mit 9:5 Stimmen für diese Variante ausgesprochen hatte, zog jetzt auch der Pfaffenhofener Stadtrat nach und entschied mit nur einer Gegenstimme, dem Staatlichen Bauamt Ingolstadt zu empfehlen, den Auftrag zur Vorentwurfsplanung zu erteilen. Auch Grüne/ÖDP waren, trotz „Bauchschmerzen“, für diese Variante.
Altbürgermeister Hans Prechter (CSU) erinnerte daran, dass bereits in den 90er Jahren über die Umgehungsstraße diskutiert wurde und dass es jetzt Zeit wird, endlich konkrete Planungsschritte zu unternehmen. Doch Bürgermeister Thomas Herker verwies darauf, dass allerfrühestens ab 2020 mit einer Umgehungsstraße gerechnet werden könne. Aber alle Parteien waren sich einig, dass die Variante 1 den harmonischsten Trassenverlauf habe, der Eingriff in die Natur am geringsten sei, der Abstand zur Wohnbebauung und die Flexibilität zum Gewerbegebiet am größten sei. In der Sitzung wurden aber auch Stimmen laut, die davor warnten, dass durch den Trassenverlauf landwirtschaftliche Grundstücke zerrissen würden und die Wege zu möglichen Ersatzgrundstücken viel zu weit werden könnten (Brigitte Axthammer, CSU). Selbst von einer möglichen Vernichtung von Existenzen wurde berichtet (Mensch Mayer). Doch hier schaltete sich Stadtjurist Florian Erdle ein, der darauf hinwies, dass es notwendig sei, erst einmal die Grobplanung festzulegen, um danach in der Feinplanung die betroffenen Grundstücksbesitzer zu kontaktieren und mit ihnen in Verhandlungen zu treten. Die jetzige Aufregung sei zwar verständlich, aber zu früh. Es gebe saubere juristische Verfahrenswege, die auch so eingehalten würden.
Ein anderes Straßenthema war der Ausbau in Ebersberg. Die Anwohner hatten sich in einer Anwohnerversammlung dafür ausgesprochen, nur eine Minimalrenovierung vorzunehmen, da sie hohe Kosten befürchteten. Deshalb wurde das Ingenieurbüro Eichenseher damit beauftragt, verschiedene Sanierungsvarianten zu erarbeiten. Die beste Lösung wäre ein Vollausbau, bei dem nicht nur die Asphaltschicht, sondern der gesamte Unterboden erneuert werden müsste. Das würde Kosten von gut 800.000 Euro verursachen. Die einfachere Alternative wäre ein Abfräsen der Asphaltschicht, wobei dabei die Gefahr besteht, dass beim Abfräsen auch teilweise der Unterbau beschädigt wird. Kosten hierfür lägen bei gut 170.000 Euro. Die billigste Variante wäre das Aufbringen einer dünnen Schicht mit Kaltbitumen, Kosten ca. 80.000 Euro. Nur das Problem der letzten beiden Varianten sei, dass die Haltbarkeit sehr kurz sei und eine Garantie für die Arbeiten von keinem Unternehmen übernommen würde. Um aber weitere Schäden auf den bestehenden Straßen zu reduzieren sowie eine technische und optische Aufwertung der Straßenoberfläche zu erreichen, beschloss der Stadtrat eben die billigste Variante mit den Gedanken im Hinterkopf, dass eines Tages ein Vollausbau notwendig wird.
Und ein weiteres Thema war (wieder einmal) die Neugestaltung der Schlachthofstraße. Am 25. September hatte sich der Stadtrat nach längerer Diskussion mit knapper Mehrheit (13:11 Stimmen) bei zwei Varianten für diejenige entschieden, die versetzte Parkplätze an den Straßenseiten vorsah sowie auf beiden Seiten gleich breite Fußwege. Damit folgte der Stadtrat den Wünschen der Anlieger. Doch die neue Vorlage im Stadtrat sah jetzt einen Kompromiss vor in der Weise, dass die versetzten Parkplätze bleiben, die nach Meinung der Anwohner den Verkehr bremsen würden, nach Meinung der Stadt aber Schwierigkeiten beim Winter- und Reinigungsdienst bringen .Hinzu kommt, dass der Fußweg auf der Seite des zukünftigen Bürgerparks 3 Meter breit wird (Promenadencharakter), auf der gegenüberliegenden Seite dagegen nur 1,5 Meter. Doch mit diesem Kompromiss konnten sich die Stadträte abfinden und stimmten bei zwei Gegenstimmen dafür.
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