Essen wie in 1001 Nacht
(Pfaffenhofen, rt)
Teuflisch scharf und sündhaft süß ist die orientalische Küche. Diesen Grundsatz lernt kennen, wer bei Wafaa Abou Baker und Nasime Darwisch einen Kochkurs belegt. Doch für den empfindlichen bayerischen Gaumen legen die beiden Kursleiterinnen der Pfaffenhofener Volkshochschule den Schongang ein.
Sechs kulinarische Genüsse haben die zehn Kursteilnehmer in der Küche Gerhardinger Schule unter fachkundiger Anleitung durch Wafaa und Nasime geradezu bravurös hinbekommen, soviel sei schon am Anfang verraten. Etwa zwei Stunden haben sie zusammen dafür gebraucht. Für alle Kursteilnehmer war die arabische Küche Neuland und nur wenige kannten die eine oder andere Speise oder Zutat aus ihrem Urlaub in fernen Ländern.
Wafaa Abou Baker (l.) und Nasime Darwisch zaubern am Herd kulinarische Köstlichkeiten aus dem Orient.
Wafaa und Nasime hantierten mit Nelkenpfeffere, Koriander, Ingwer, Zimt und viel Knoblauch, sehr viel Knoblauch. Herausgekommen sind vier Vorspeisen und zwei Hauptgerichte. Wafaa war es vorbehalten, den Nachtisch als Überraschung für ihre Kursteilnehmer quasi heimlich und ganz beiläufig zuzubereiten. Was es war, das wird an dieser Stelle nicht verraten, denn sonst wäre es ja keine Überraschung mehr für ihre künftigen Kochkünstler.
Jedes Rezeptdetail wird von den Kursteilnehmern akribisch notiert.
Kein Geheimnis sind allerdings die Vorspeisen: Tabbouleh, ein Salat aus der libanesischen Küche, der auch in Syrien, Jordanien oder Palästina bekannt und übrigens ebenso köstlich wie erfrischend ist; Fatosch, ein Fladenbrotsalat, der ebenfalls im Libanon, Syrien und Palästina gerne verzehrt wird; dazu zwei raffinierte arabische Auberginencremes. Ein Geschmackserlebnis waren freilich auch die beiden Hauptspeisen Shish Barak aus Syrien und Usi aus Palästina. Das sind zum einen kleine Teigtäschchen mit Hackfleisch und Zwiebeln gefüllt und zum anderen Hühnerkeule mit Erbsen, Reis und Nüssen. Jedes Gericht ein Gaumenschmaus, wie alle Teilnehmer einhellig bestätigten. Offenbar hat sich dies wohl bereits herumgesprochen, denn Wafaas vier bis sechs Kurse je Semenster sind regelmäßig ausgebucht.
Gemeinsames Kocherlebnis in der Schulküche.
"Wir freuen uns, wenn wir unsere Kultur über diesen Weg, einem guten Essen zeigen können", freute sich die in Damaskus geborene Pfaffenhofenerin Wafaa. Sie lebt seit neun Jahren in Deutschland und hat drei Kinder im Alter zwischen vier und sieben Jahren. Für sie und ihren Mann kocht Waffa natürlich täglich diese und ähnliche Spezialitäten.
Nasime, die aus Nablus stammende Palästinenserin mit ebenfalls drei Kindern zwischen elf und 21 Jahren, bestätigt dass in der arabischen Welt traditionell das Kochen eine wesentliche Aufgabe der Frauen ist. Für Waffa und Nasime sei es jedoch auch eine gewisse Leidenschaft und weniger Pflichterfüllung. Dass dies tatsächlich so ist, das merken sehr schnell auch die Kursteilnehmer.
Wer jetzt Appetit bekommen hat auf die arabische Küche: Am Freitag, 7. November, will Wafaa mit "vegetarischen Gerichten und zauberhaften Vorspeisen aus dem Orient" die Atmosphäre Arabiens spürbar machen. Dieser Kurs ist ebenfalls in der Pfaffenhofener Gerhardinger Schule, Niederscheyererstraße 19, und beginnt um 18.30 Uhr, Anmeldungen dazu nimmt die Volkshochschule Pfaffenhofen entgegen. Einige wenige Plätze gibt es noch.
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