Eine Abfuhr vom Landratsamt
(Nandlstadt, sia)
Das Landratsamt Freising hat in seiner Stellungnahme eine klare Absage zum jüngst beschlossenen Teilflächennutzungsplan Windkraft erteilt. Mit dem Vorwurf einer bloßen Feigenblatt-Planung wurde der Nandlstädter Gemeinderat abgekanzelt. Die Rückstellung des Vorbescheides wurde aufgehoben.
Im Moment hat es der Nandlstädter Gemeinderat nicht gerade leicht, muss aber wichtige Entscheidungen abhandeln. Bürgermeister Jakob Hartl ist noch immer erkrankt, sein Stellvertreter und 2. Bürgermeister Jens-Uwe Klein leitete am vergangen Donnerstag die Sitzung. Vor allem die neuen Gremiumsmitglieder wussten in der Vorgehensweise nicht immer Bescheid. Planer Ulrich Voerkelius war in die Sitzung gekommen und unterbreitete die Stellungnahmen des Landratsamtes und der Bürger zum Entwurf des Teilflächennutzungsplanes Windkraft. Die Konzentrationsfläche ist laut geänderter Pläne nunmehr von 56,6 Hektar auf 23,6 Hektar geschrumpft und für diese Halbierung der Flächen sind keine städtebaulichen Gründe ersichtlich. Die Bauleitplanung der Kreisbehörde kam zu dem Schluss dass der Teilflächennutzungsplan gegen öffentlich-rechtliche Vorschriften verstößt und somit nicht genehmigungsfähig ist. Andreas Hofstetter bezeichnete dies als „Hammer, der uns hier um die Ohren gehauen wird“ und war der Meinung sich zur Aufarbeitung der Einwände des Landratsamtes rechtlichen Beistand zu holen.
Aber das war noch nicht alles an dem Abend. Dazu kam noch eine weitere Nachricht des Freisinger Landratsamtes. Das Verwaltungsgericht habe das Landratsamt aufgefordert die Rückstellung des Vorbescheidantrages der BBV LandSiedlung zur Errichtung von zwei Windrädern bei Großgründling zurückzunehmen. Für Erhard Schönegge bedeutete das „eine absolute Katastrophe“, andere Markträte wollten rechtlich dagegen vorgehen, aber in welcher Form? Geschäftsführer Michael Reithmeier erklärte, der Markt Nandlstadt werde dagegen sofort Klage einreichen. „Wir kommen um einen professionellen Rechtsbeistand nicht mehr herum“, so Matthias Mauser. Nach weiteren Diskussionen wird der Markt nun zur Stellungnahme des Landratsamtes gesondert und ausführlich Stellung zu nehmen.
Desweiteren kamen insgesamt fünf Stellungnahmen von betroffenen Anwohnern, die inhaltlich fast gleich aufgeführt wurden. Hier waren die meistgenannten Punkte Schattenschlag, gesundheitliche Beeinträchtigungen, Infraschall und Wertverlust der Grundstücke. Schließlich konnte der Satzungsbeschluss mit zwei Gegenstimmen gefasst werden, der Plan geht nun ins weitere Verfahren.
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