"Freie Wähler" wählen:

Martin Stockmaier gewinnt bei Entscheidung über Bürgermeisterkandidatur

(Wolnzach,, )

Stetig wächst das Interesse der Bevölkerung am beginnenden Wahlkampf, der Zeichen setzen soll für die bevorstehenden Kommunalwahlen im März 2008. So konnten sich die Freien Wähler Wolnzach bei der Nominierungsversammlung zur Bürgermeisterkandidatur, die am gestrigen Donnerstag im Gasthof "zur Post" stattfand, auch über den Besuch vieler Nichtmitglieder freuen. Erwartungsgemäß machte Martin Stockmaier (im Bild links) das Rennen und ging aus einem spannenden Wahlgang als knapper Sieger hervor.

Vorstand Alois Siegmund kam gleich zur Sache und erläuterte kurz die Lage, die sich nach dem Ausscheiden von Bürgermeister Josef Schäch aus der Gemeindepolitik ergeben hatte. Schwierig sei es gewesen, einen geeigneten Nachfolger zu finden. "Wir wollen nicht, dass das Bürgermeisteramt für die Freien Wähler verloren geht", betonte Siegmund, und deshalb plädiere er nicht für einen Neuling in der Politik, sondern wünsche sich einen Kandidaten, der über langjährige Erfahrung in der Gemeindepolitik verfügt. Schließlich gehe es darum, die absolute Mehrheit der CSU zu verhindern.

Für ihn komme deshalb nur Martin Stockmaier in Frage, der nicht nur als langjähriges Mitglied im Gemeinderat, sondern auch in seinem Beruf als selbstständiger Leiter einer Versicherungsagentur Führungsqualitäten bewiesen hat. "Für mich", so Siegmund, "ist Martin Stockmaier der geeignete Kandidat und ein Motor für die Wolnzacher FW!" Eindringlich bat der Vorstand die Versammlung, geschlossen hinter ihrem Kandidaten zu stehen.

"Viele", begann Martin Stockmaier seine Ausführungen, "waren fleißig, um das Wolnzacher Schiff im Wind zu halten". Auch wenn der "Steuermann" jetzt ausscheide, müsse es mit frischem Wind weitergehen. In den Freien Wählern sehe er eine starke Crew, die in der Lage ist, gegen die anderen Parteien zu bestehen. Martin Stockmaier umriss in einem kurzem Statement sein Programm, mit dem die Freien Wähler nach seinen Vorstellungen in den Wahlkampf ziehen werden. Er werde sich für eine aktive Bürgergesellschaft einsetzen, in der wieder Vertrauen geschaffen wird in eine Politik, die für alle Generationen da ist. Dabei gehe es im Besonderen um eine verbesserte Betreuung von Kindern und Jugendlichen ("Das Jugend- und Bildungsdorf ist ein sehr guter Schritt in diese Richtung!"), aber auch den Ansprüchen der älteren Mitbürger müsse Rechnung getragen werden. Die Attraktivität von Wolnzach kann, so Stockmaier, noch gestärkt werden. Dazu trage aktive Mitwirkung beim Aufbau des Fremdenverkehrs in der Hallertau ebenso bei wie die Stärkung der Landwirtschaft: Sie halte schließlich die Kulturlandschaft "in Ordnung". Ein Anliegen sei ihm auch, die Gemeindeverwaltung für die Bürger weiter zu öffnen. Martin Stockmaier schloss seine Ausführungen mit dem optimistischen Appell: "Wir sind gut vorbereitet, und wir packen das!"

Einstimmig verlief die Bestimmung des Wahlvorstand, in den Willy Frey, Georg Hölzl und Bürgermeister Schäch gewählt wurden. Willy Frey stellte fest, dass insgesamt 39 stimmberechtigte Mitglieder anwesend waren. Dann schickte Hans-Georg Kaempf mit seinem Vorschlag einen zweiten Bewerber um die Kandidatur für das Bürgermeisteramt ins Rennen. Er dankte Martin Stockmaier für seine Bereitschaft, sich zur Verfügung zu stellen, doch eine Demokratie lebe davon, dass bei einer Wahl Alternativen geboten werden. Deshalb schlage er als weiteren Kandidaten Claus Klose vor, den er für einen "sehr guten Freien Wähler" halte. Claus Klose betonte in seiner Vorstellung, dass die Freien Wähler, egal, wie die Entscheidung der Versammlung ausfalle, geschlossen hinter dem Sieger stehen und ihm die "volle Unterstützung" zuteil werden lassen.

Bürgermeister Schäch wollte für keinen der beiden Kandidaten Partei ergreifen und appellierte an die Versammlungsteilnehmer, den Ausgang der Wahl "in demokratischem Geist" zu akzeptieren und den Gewinner der Entscheidung geschlossen und mit allen Mitteln im bevorstehenden Wahlkampf zu unterstützen.

Die Entscheidung folgte kurz und schmerzlos: Von 39 abgegebenen Stimmzetteln waren vier ungültig. Auf Martin Stockmaier entfielen 18, auf Claus Klose 17 Stimmen. Damit stand Martin Stockmaier als Kandidat der Freien Wähler für das Amt des zukünftigen Wolnzacher Bürgermeisters fest. Als Ersatz-Kandidat setzte sich Claus Klose mit 23 Stimmen gegen 16 Stimmen für Alois Siegmund durch.

Das "Wolnzacher Schiff" der Freien Wähler wird also weiter im Wind gehalten, oder, um es mit dem großen italienischen Regisseur Federico Fellini zu sagen: "... e la nave va!"

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