Neues Zuhause händeringend gesucht
(Reichertshofen , rt)Diese Familie aus Syrien gab wegen der kriegerischen Auseinandersetzungen in ihrer Heimat alles auf und landete schließlich in Reichertshofen. Nun suchen sie hier dringend eine Wohnung, denn sie können auf Dauer nicht in der Asylbewerberunterkunft leben.
Dringend eine Wohnung sucht die Familie Khalil, deren Status als Flüchtling in Deutschland aufgrund des Bürgerkrieges in ihrem Heimatland Syrien von den Behörden anerkannt wurde. Damit zählen sie in ihrer derzeitigen Reichertshofener Asylbewerberunterkunft zu den so genannten Fremdbelegern und müssen deshalb dort raus. Nun suchen sie händeringend nach einer Wohnung - und stoßen auf Schwierigkeiten.
Bereits im Oktober des vergangenen Jahres ist ein Teil der Familie über Ägypten und Italien in die Münchener Bayernkaserne und später, im Februar, in die Marktgemeinde gekommen. Bereits im August erhielten sie die amtliche Bestätigung, als Flüchtlinge anerkannt zu sein. Vater Tawfik Shikh Khalil, 52 Jahre alt und studierter Chemiker aus Damaskus, beantragte daraufhin die Familienzusammenführung in Deutschland - die Familie war während der Flucht getrennt -; kürzlich hat sie auch geklappt. Seine Frau Randa Mdallal, die, wie es in Syrien üblich ist, auch nach der Heirat ihren Namen behalten hat, ist 41 Jahre alt und war vor der Flucht als Grundschullehrerin angestellte Mitarbeiterin der Vereinten Nationen. Zusammen mit ihren vier Söhnen - Imad Shikh (20), der vor seiner Flucht Betriebswirtschaftslehre studierte, Karam Shikh (18) der auf dem Gymnasium war, Mohammed Shikh (13) und Yazan Shikh (10), beide noch Schüler - teilen sie sich gegenwärtig einen großen Raum in ihrer vorübergehenden Unterkunft in Reichertshofen.
Imad spricht mittlerweile ein wenig Deutsch, während sein Vater und bald wohl auch seine Mutter demnächst in Ingolstadt einen Sprachkurs absolvieren. Nachdem die Familie nun als Flüchtlinge offiziell anerkannt sind, müssten sie eigentlich die Asylbewerberunterkunft verlassen. Das würden sie gerne tun, nur wissen sie nicht, wohin sie ziehen sollen, denn es gibt offenbar einfach keinen freien Wohnraum für sie.
Ehrenamtliche der Reichertshofener Nachbarschaftshilfe haben sie sich bereits auf Wohnungssuche bei Immobilienmaklern aus der Region begeben und auch bei Bekannten umgehört, doch das Bemühen förderte keine einzige Unterkunft zutage.
„Auf herkömmlichen Weg eine Wohnung für die Familie zu finden, ist nahezu aussichtslos“, bedauert Conny Maier vom Arbeitskreis Asyl der Reichertshofener Nachbarschaftshilfe. Bis Tawfik Shikh Khalil oder auch Randa Mdallal eine Arbeit gefunden haben, würde das dafür zuständige Pfaffenhofener Jobcenter die Miete übernehmen. Die dürfte dann jedoch für eine etwa 120 Quadratmeter große Wohnung nicht mehr als 700 Euro Kaltmiete kosten.
Die Nachbarschaftshilfe hofft nun, mit einem Aufruf über Hallertau.info einen Vermieter zu finden, der bereit wäre, der Familie eine Wohnung anzubieten. Wer also eine Wohnung zu vermieten hat, kann sich über die Rufnummer (01 52) 03 79 01 30 an Conny Maier wenden, die dann alles Notwendige in die Wege leitet.
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