Fliegende Hände

Dass sein Konzept die Konzeptlosigkeit sei - das sagte Tommy Weiss über sein Programm, das er in der nicht ganz vollen Rohrbacher Kulturwerkstatt Incontri unlängst präsentierte. Alle Freunde von Boogie-Woogie, Blues und Swing, die an diesem Konzertabend nicht mit dabei waren, haben eine großartige Leistung verpasst. Das anwesende Publikum spendierte dafür aber umso mehr Applaus.

Tommy und das Piano im Incontri - geradezu eine Symbiose. Es habe als experimenteller Flügel einen besonderen "Raumklang" und sei schon ein "Unikat" stellte Tommy fest. "Da gehts ab wie bei Nachbars Lumpi!" Und so war es dann auch: Die Finger des einfallsreichen Künstlers stürmten geradezu über die Klaviatur - und gaben damit einen Augen- und Ohrenschmaus gleichermaßen.

Als Tommy später dann auch noch Christian "Bibo" Willisohn auf die Bühne holte und die beiden zusammen ihre Hände über die Tasten fliegen ließen, bebte förmlich das Piano. Beide kennen sich übrigens schon fast 30 Jahre.

Die Zuhörer wurden für ihren stürmischen Beifall belohnt mit einer nicht ganz klar vom Hauptteil abzugrenzenden Zugabe. Bei der spielte Bibo abermals eine Rolle. Doch irgendwann in der Nacht musste der Flügeldeckel dann schließlich doch noch geschlossen werden.