Bürgerbus Wolnzach – Probebetrieb im Advent
(Wolnzach, hr)Schon im Wahlkampf wurde er gefordert – ein Bürgerbus. Nun soll er Probeweise in den ersten drei Dezemberwochen jeweils am Montag und Donnerstag starten. „Wir wissen dass es einen Bedarf gibt und wir wollen etwas machen“, so Daniel Jäger, der diesen dreiwöchigen Probebetrieb federführend organisiert hat.
Wie kommen vor allem Senioren ohne Auto zum Arzt oder zum Einkaufen? Ein immer größeres Problem in einer Gesellschaft die auf die individuelle Mobilität setzt. So wurden in der Vergangenheit viele Buslinien mangels Fahrgästen eingestellt. Vor allem für ältere Menschen, die selbst kein Auto besitzen, stellt das ein Problem dar.
So stellt sich die Frage, wie kann man in einem ersten Versuch die Ortsteile anbinden? Der Blick der Wolnzacher SPD richtete sich diesbezüglich sowohl nach Geisenfeld als auch Reichertshausen. Beide Gemeinden haben einen Bürgerbus. Beide aber praktizieren ein unterschiedliches Modell. „Uns geht es nun darum Erfahrungen zu sammeln und zu schauen, was wir für Wolnzach übernehmen können“, so Marianne Strobl.
Im Grundsatz wirken beide Ansätze gleich: Ehrenamtliche Fahrer fahren die Linien mit einem Kleinbus. Doch von Geisenfeld zu Reichertshausen gibt es bei näherem Betrachten doch Unterschiede. Während die Geisenfelder ihren Bus über die Stadtverwaltung organisieren, steckt hinter dem Bürgerbus im Süden des Landkreises ein Verein. In beiden Fällen richtet sich das Angebot aber ganz speziell nach der Nachfrage. So erklärte Angelika Förtsch, dass man nach einem festen Fahrplan fahre, aber diesen auch schnell und flexibel ändern könne. Insgesamt beurteilte die Geisenfelderin vor allem die Zusammenarbeit mit der Regierung von Oberbayern die für die Konzessionen verantwortlich ist, als sehr positiv. „Nach einem zwei jährigen Probebetrieb haben wir jetzt die Erlaubnis für fünf Jahre. Insgesamt wurden so in der Vergangenheit schon 4337 Bürger befördert. „Mit Schnitt sind es sind es 73 im Monat.“
In Reichertshausen besteht der Bürgerbus noch nicht so lange, dennoch sind die Fahrgastzahlen beachtlich. Seit 2011 wurden mehr als 3700 Menschen befördert. Dabei sorgt der Verein auch für eine Anbindung an die Kreisstadt und nicht nur für eine Anbindung der Ortsteile.
„Wie in den beiden Orten, so gibt es auch in Wolnzach einen Bedarf“, erläuterte Daniel Jäger. Dies haben die Fahrten zum Nachmittagskaffee im Pfarrheim gezeigt. „Wir wollen nun einen ersten Versuch starten.“ In den ersten drei Dezemberwochen sollen drei Busse jeweils am Montag und am Donnerstag alle Ortsteile anfahren. „Natürlich ist uns klar, dass noch viele Gespräche hinsichtlich der rechtlichen Lage und der Konzessionen, aber auch über einen Fahrplan geführt werden müssen“, so Marianne Strobl, doch erhofft man sich hier eine Initialzündung für einen Wolnzacher Bürgerbus.
Wie man einen solches System dann in Wolnzach aufbauen kann, das wird sich in den kommenden Monaten zeigen, die Zeichen jedenfalls stehen gut, dass es auch in Wolnzach gelingen kann. „Wir wollen hiermit auch erste Erfahrungswerte sammeln“, so Daniel Jäger am Schluss.
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