Minderjährige Flüchtlinge ohne Eltern ein Problem
(Pfaffenhofen, wk)
Im Landkreis kommen jugendliche Flüchtlinge oft ohne ihre Eltern nach teilweise monatelangen oder mehrjährigen Fluchten an und müssen untergebracht werden. Diesem Problem muss sich der Landkreis stellen. Die Regierung von Oberbayern geht davon aus, dass in diesem Jahr gut 3.000 Jugendliche kommen. Besonders belastet sind die Grenzlandkreise, deshalb wurden die anderen Landkreise aufgefordert, hierbei Unterstützung zu leisten.
Die Landkreise und Städte wurden aufgefordert, ausreichend Plätze zur Verfügung zu stellen, obwohl sie dafür nicht die ausreichenden Zuständigkeiten besitzen. Nach der Quotenberechnung der Regierung würden auf den Landkreis 27 Jugendliche zukommen, wobei bereits fünf hier leben und weitere 7 bis 10 bis Jahresende erwartet werden. Trotz großem Aufruf an die Bevölkerung, sich als Pflegefamilie bereitzustellen, haben sich bisher sehr wenige gemeldet, denn bisher konnte nur ein Jugendlicher in einer Familie untergebracht werden. Vom Träger „ambuflex“ aus Ingolstadt konnten bisher einige Plätze in Wohngemeinschaften zur Verfügung gestellt und eine pädagogische Betreuung organisiert werden. Das Jugendamt ist derzeit dabei, Räumlichkeiten zu finden, um die Jugendlichen unterzubringen, wobei der stellvertretende Landrat Anton Westner auf die Schwierigkeiten hinwies, die das Jugendamt in Zusammenarbeit mit den Regierungsbehörden wegen der Anerkennung der Räumlichkeiten hat. Anton Westner: „Es fehlt die Unterstützung von oben“, wobei er die CSU-geführte Landesregierung anspricht. Westner lobte aber das Jugendamt, das eine gute und gewaltige Arbeit leiste. Um aber die Jugendlichen durch das Jugendamt richtig betreuen zu können, ist eine Stellenmehrung beim Landkreis erforderlich, die sich pro Jahr mit gut 1 Mio. Euro im Haushalt des Landkreises niederschlagen wird, denn die Personalkosten bleiben beim Landkreis hängen, während die Unterbringungskosten vom Land Bayern erstattet werden.
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