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Bald Streicheltiere in St. Kastl?

(Reichertshofen / St. Kastl, rt)

Ziege und Esel könnten womöglich in den kommenden Jahren in St. Kastl in einem Streichelgehege zu erleben sein. Archivfoto/Beispielbild: Raths

 

Mit den Kaufverhandlungen in den Startlöchern ist das sozialtherapeutische Zentrum Prop, dessen regionaler Ableger momentan noch in Pfaffenhofen beheimatet ist. Die Einrichtung für langjährig alkoholabhängigen Menschen auf der Suche nach Halt und Orientierung will ja bekanntlich den Waldgasthof St. Kastl als neue Heimstatt für seine Klienten erwerben. Dafür hat unlängst der Reichertshofener Gemeinderat - wie von Hallertau.info berichtet - die Voraussetzungen geschaffen.

Mit nur einer Gegenstimme hat der Marktgemeinderat beschlossen, die betreffende Grundstücksfläche zum "Sondergebiet gesundheitliche Einrichtung" zu entwickeln, womit die Immobilie künftig einer anderen Nutzung zugeführt werden kann.

Prop-Geschäftsführer Andreas Czerny, der von München aus die insgesamt 20 Einrichtungen mit 220 Mitarbeitern von Prop in ganz Oberbayern verwaltet, erklärte im Gespräch mit Hallertau.info, dass es in Kürze zu den Kaufverhandlungen kommen werde. Vorher müssten jedoch alle notwendigen Vorbereitungen dafür abgeschlossen sein. Dies werde voraussichtlich im Frühling des kommenden Jahres der Fall sein.

Vom derzeitigen Standort des gemeinnützigen Vereins in Pfaffenhofen, einem angemieteten Objekt, werde man sich komplett verabschieden. In St. Kastl kämen über die bereits bestehenden 40 Therapieplätze hinaus keine weiteren mehr hinzu. "Unabhängig davon wird es noch eine Außengruppe mit vier Personen geben, die kommt dann voraussichtlich in Pfaffenhofen unter", so Czerny.

Mehr Platz für den einzelnen Klienten ist der Vorteil am neuen Standort im Ortsteil der Marktgemeinde, denn jeder von ihnen bekommt zum Einzugstermin sein eigenes, geräumiges Einzelzimmer. "Wir sind bemüht, unsere Klienten im Gemeinwesen gut zu integrieren", verspricht Czerny. Prop sei langfristig daran gelegen, "ganz im Sinne der Inklusion", in St. Kastl auch einen Anreiz für die Bürger zu schaffen, guten Kontakt auch mit der Nachbarschaft herzustellen.

Vorstellen könne er sich dazu etwa die Einrichtung eines Streichelgeheges mit angeschlossener Bewirtung, dies alles jedoch in einem kleinen Rahmen. Eine Art von Begegnungsplattform "ohne Gewinnorientierung", wie der Prop-Geschäftsführer betont. Vergleichbare und gut laufende Projekte gebe es bereits, teilweise sogar schon seit mehreren Jahrzehnten.

Denkbar wäre es auch, in dem derzeit noch als Gasthof bewirtschafteten Gebäude Räume für Veranstaltungen einzurichten. Die Prop-Klienten könnten in diesem Rahmen später dann auch bestimmte Aufgaben übernehmen. Dies würde auch vom Bezirk Oberbayern als überörtlicher Sozialhilfeträger in gewisser Weise so eingefordert. Mehr Teilhabe der Klienten am gesellschaftlichen Leben - eines der Ziele von Inklusion - habe es in Pfaffenhofen nicht in der gewünschten Form gegeben; deshalb sieht Czerny es jetzt auch als kein Hindernis an, dass der geplante Standort St. Kastl etwas abgelegen ist.
 

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