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Großtagespflege gegen Vandalismus

(Reichertshofen, rt)

Der bisherige Probenraum des Paartaler Fanfarenzuges im ehemaligen Jugendzentrum könnte den Musikern auch nach einer Umwandlung in eine Großtqagespflege erhalten bleiben.

 

Eine Großtagespflege könnte kurzfristig ins leer stehende Jugendzentrum am Taubenweg einziehen, darauf verständigte sich der Reichertshofener Kulturausschuss auf seiner jüngsten Sitzung. Die Gremiumsmitglieder wollen ihr Beratungsergebnis demnächst dem Marktgemeinderat vorstellen. Die Gemeinde will das überwiegend ungenutzte Gebäude wieder mit Leben füllen, um damit auch dem dort immer wieder auftretenden Vandalismus ein Ende zu setzen.

Seitdem der Verein Jugendforum Reichertshofen als Betreiber des Jugendzentrums vor drei Jahren aufgelöst worden ist, sind die dortigen Räume mehr oder weniger verwaist. Lediglich der Paartaler Fanfarenzug nutzt sie noch für seine Proben. Das Gebäude sei mittlerweile im Besitz der Marktgemeinde und auch nicht mehr für seinen ursprünglichen Zweck genutzt worden, erläuterte Bürgermeister Michael Franken (JWU) auf der jüngst dort vor Ort abgehaltenen Sitzung des Kulturausschusses.

Das soll sich nun ändern: Drei realisierbar erscheinende Optionen stellte er den Räten zur Aktivierung des früheren Jugendzentrums vor. So könnte es künftig wieder als Jugendzentrum belebt werden. Dies würde jedoch bedeuten, dass mindestens ein Sozialpädagoge eingestellt werden müsste. Eher wahrscheinlich erschienen Franken dafür aber eineinhalb Personalstellen, was Kosten von 50.000 beziehungsweise 80.000 Euro für den Markt zur Folge hätte. Ins Spiel brachte Franken dabei die Beteiligung der Nachbargemeinde Baar-Ebenhausen, deren Jugendliche ja gegebenenfalls auch zum Zentrum kommen könnten.

Eine weitere Möglichkeit sah Franken darin, die Räume als "Haus der Vereine" zu nutzen. SPD-Gemeinderätin Waltraud Schmebera meinte allerdings dazu, dass das ehemalige Jugendzentrum auch künftig speziell für Kinder oder Jugendliche zur Verfügung stehen sollte, was auch einstmals Intention zur Errichtung des Gebäudes gewesen war.

Deutliche Zustimmung der Ausschussmitglieder fand dann jedoch der Vorschlag, "vorübergehend", wie es hieß, dort eine sogenannte Großtagespflege einzurichten. Die entsprechende Meinungsbildung mag vielleicht auch daran gelegen haben, dass Tagesmutter Elisabeth Wagner vor dem Gremium ihr Konzept dazu eingehend erläuterte. Die Großtagespflege ist demnach eine Form der Kindertagespflege, bei der sich mehrere Pflegepersonen zusammenschließen und in entsprechend geeigneten Räumen bis zu maximal zehn gleichzeitig anwesende Kinder betreuen.

Das Gebäude hält Wagner ebenso wie auch die im Vorfeld dazu befragten Vertreter des Landratsamtes für den verfolgten Zweck als nahezu perfekt passend. Selbst einer weiteren Nutzung eines Probenraumes durch die Fanfarenbläser stünde so gut wie nichts im Wege.

Wagner merkte an, dass sich die Mütter auch ideenreich bei der notwendigen Renovierung und den Umbauarbeiten einbringen würden. Franken machte darüber hinaus noch deutlich, dass er einer Großtagespflege in Reichertshofen durchaus den Boden bereiten will, wenn nötig auch anderswo.

Am Ende der Sitzung gab es den von den Ausschussmitgliedern  einstimmig gefassten Empfehlungsbeschluss, das frühere Jugendzentrum künftig für eine Großtagespflege zu nutzen.
 

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