Weihnachten einmal ganz anders
(Wolnzach, hr)Luis Maier sorgte beim letzten Frühstückscafe in diesem Jahr für besinnliche Stimmung und warf dabei auch in gewissen Sinnen einen autobiografischen Blick auf das Fest der Liebe. Trotz vieler nachdenklicher Töne kam dabei der bayerische Humor nicht zu kurz.
Es ist schon ein Phänomen. Wenn Luis Maier seine Gitarre auspackt und zu spielen beginnt, dann strömen die Wolnzacher dort hin. Nicht anders war es auch beim Frühstückscafe im evangelischen Gemeindezentrum. Eiligst wurden noch Tische und Stühle in den Saal gestellt. „Wir haben für rund 50 Leute gedeckt“, erläutere Sonja Schneck, die diese Veranstaltungen gemeinsam mit einem Team von 10 Helferinnen organisiert.
Am Ende waren es gerade 80 Besucher, die, in einer doch scheinbar immer hektischer werdenden Zeit, den Klängen von Luis Maier lauschten. „Weihnachtliche Stimmung wäre sicher leichter, wenn es kalt wäre und draußen auch schon ein wenig Schnee läge“, so der Musikant. Doch leider kann man in unseren Breiten nicht mehr unbedingt mit weißen Weihnachten rechnen. Auch scheinen die Sorgen der Welt von Jahr zu Jahr größer zu werden. Kann man da überhaupt noch von einer weihnachtlichen Stimmung sprechen?
Und so ließ er die Gedanken schweifen in eine Zeit, in der er selbst noch ein kleiner Bub war. Kleine bisweilen lustige Episoden aus seiner eigenen Kindheit – vor allem die Bekanntschaft mit dem Nikolaus – ließen die Besucher schmunzeln, denn gekonnt garnierte Luis Maier seine weihnachtlichen Texte mit bayerischem Humor. Dabei äußerte er sich aber immer auch kritisch und gerade zur heutigen Zeit. Muss sich ein Gabentisch heute aufgrund der Last durchbiegen? Mit dieser Frage richtete er den Blick nicht nur auf seine eigene Kindheit, sondern auf eine Zeit, in der vieles Luxus war aber in der man sich auch noch über die kleinen Dinge freute. Weihnachten für ihn ein Fest des Herzens.
Welch besondere Beziehung der Wolnzacher gerade zur evangelischen Kirche hat, das verriet dann Sonja Schneck. Vor vielen Jahren hat er für sie ein Kreuz geschnitzt. „Damals zierte es unsere Kirche, heute hängt dieses einzigartige Stück in der Sakristei“, so Schneck weiter. Nach einem gemeinsamen Frühstück ließ Luis Maier dann den Blick quer durch Europa schweifen und stellte die Weihnachtsbräuche vor, um dann gemeinsam mit seinem Publikum Weihnachtslieder zu singen.
Die Wolnzacher waren am Ende auf jeden Fall begeistert. „Es war ein wunderschöner Vormittag“, so Sonja Schneck.
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