Rad Gumbo‘s Ultimate für Wolnzach
(Wolnzach, ted)Dackel Hirmers „Rad Gumbo“ hat schon sehr oft in Wolnzach gespielt, doch die Verzauberung des Publikums durch ihre internationale Drag & Play-Einstellung schafft immer neue Höhepunkte, lässt Fans wie Neugierige nicht mehr gehen. Rad Gumbo ist Weltklasse und die Welt findet beim Stilwirt statt.
Am Dienstag waren relativ kurzfristig beim Stilwirt an der Wendenstraße die Musiker angesagt, die ein Teil dieser Musik-Gaststätte geworden sind, dort nicht nur zurückkehren, sondern immer wieder zu Höchstform auflaufen. Ein Gast: „Umso länger sie spielen, umso legendärer erscheinen sie uns“. Ja, da sind drei Musiker, die als Profis alles durchlebt haben, was die harte Veranstaltungswelt als Hürde ihnen in den Weg legen sollte. Doch sie ließen sich nicht entmutigen, fanden in der Musik ihren Beistand, auch spielen sie so frech wie in den ersten Tagen. Nur kam mehr Gefühl fürs Publikum und die Stimmung hinzu. Deshalb laufen sie mit ihrem Publikum zur Höchstform auf. In Wolnzach immer wieder.
Während „Dackel“ Robert Hirmer, mit Hut und neuem silberblitzendem Akkordeon, in seiner Exzentrität als Frontman alle Aufmerksamkeit auf sich bündelt, Erwin Schmidl als smarter Bassist und Co-Sänger eher komplementär sich an Dackels Absurdität hochentwickelt, fällt Gerhard Spreng erstmals als Mann, der den Takt, der die Länge vorgibt, auf. Gerhard Spreng als jahrzehntelanger Schlagzeuger hat alle Songs und Winkelzüge seiner Kollegen durchlebt. Nun schafft er an. Natürlich kehrt er seine Kollegen nicht um oder würde er gegen ihr Naturell vorgehen, aber, wenn er im Takt das Ende vorgibt, dann trifft dies immer ein. Es fällt Gerhard Spreng auch nicht schwer, in der Zugabe (extra lang für Wolnzach) ein Solo – endlich – einzubauen. Aber überrascht hat dies niemanden mehr. Gerhard Spreng war der Star dieses Abends.
Auch das Publikum bekommt in dieser Nähe zum Musikgeschehen eine eigene Dimension. Jeder Gast spielt als Zuschauer mit, überlegt sich jeden Austritt, klatscht mit, jubelt mit. Eigentlich befindet sich jeder in einem Rollenzwang unter den Augen des Band-Leaders. Jeder steht in direktem Blickkontakt zu ihm und zu allen anderen. So liegt es schlichtweg beim „Alpha-Tier“ am Mikro, dies „hochzuziehen“. Aber der Zuhörer erhält um so mehr zurück. Er kann auf einen „legendären“ Abend immer wieder stolz sein. Und die Musiker wachsen über sich hinaus. Das Konzept ist einzigartig. Das gibt es nur beim Stilwirt in Wolnzach.
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