42 Kunstausstellungen in 10 Jahren im Finanzamt
(Pfaffenhofen, wk)die Künstler in der ersten Reihe (v.l.): Alfred Pfab, Angelika Schweiger, Wilfried Dock, Andrey Khramchenkow, Jürgen Schromm
Ein Finanzamt ist eigentlich nicht der Ort, den viele Menschen gerne ansteuern, doch am Dienstagabend strömten wieder viele Kunstbegeisterte freiwillig ins Pfaffenhofener Finanzamt, um bei der Eröffnung der 42. Kunstausstellung mit Künstlern aus der Region dabei zu sein. Eine Malerin aus Gerolsbach und zwei weitere Maler aus Jetzendorf, Singenbach, ein Fotograf aus Pfaffenhofen sowie ein Künstler mit Holzskulpturen.
Amtsleiter Josef Lang Laudator Peter Feßl
Finanzamtsleiter Josef Lang war erfreut, eine große Besucherschaar im Saal des Finanzamtes zum Beginn der Vernissage begrüßen zu können, besonders begrüßt wurde Altbürgermeister Hans Prechter, der ehemalige Bürgermeister Sepp Hobmeier und Gattin sowie die 2. Bürgermeisterin von Gerolsbach, Gerti Schwertfirm. Der Kunstkreis des Finanzamtes unter Leitung von Langs Stellvertreter, Franz Peter, hatte wieder einmal eine schöne Ausstellung vorbereitet, die Laudator, Stadtrat Peter Feßl in höchsten Tönen lobte. Er ging bei seiner Laudatio auf einige ausgewählte Bilder der jeweiligen Künstler ein, dabei bedauerte er, dass er mit den Besuchern lieber von Bild zu Bild gezogen wäre, um sie näher zu erläutern, doch das ließ sich im Finanzamtsgebäude leider nicht umsetzen. Musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung vom Duo Peter Trapp (Gitarre) und Georg Appel (Mundharmonika) mit bayrischen Songs.
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Fotos von Andrey Khramchenkow
Beim russischen Fotografen Andrey Khramchenkow, der seit 2001 in Pfaffenhofen lebt, lobte er die eindeutige Handschrift, mit der er seine Naturfotos bearbeitet hatte: Traumlandschaften aus verschiedenen Erdteilen, Wüsten und Meeresstrände, aber nicht so wie sie auf Touristen-Ansichtskarten zu sehen seien, sondern in der Farbe überhöht oder gar reduziert und versehen mit jeweils einem Kontrapunkt, sei es ein Boot, ein Steg oder hölzerne Schiffsreste. Khramchenkow schaffe es in jedem Fall, ein Spannungsmoment in seinen Fotos aufzubauen.
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Arbeiten von Wilfried Dock
Beim Jetzendorfer Wilfried Dock gefiel Peter Feßl die Vielfalt und die verschiedenen Vorgehensweisen bei seinen Malarbeiten mit Acryl oder Aquarellfarben. Am auffälligsten erschienen ihm die Huldigungen an Maschinen, ob Luxuslimousinen oder Sportwagen, sie alle kamen sehr realistisch daher. Schiffe und Brücken imponierten durch ihre Spiegelungen im Wasser. Bei seinen Aquarellen wie das Bild Venedig abstrakt, zeigte sich sein fein ausgearbeiteter und filigraner Stil, während er die Acrylbilder häufig mit breiten, kraftvollen Pinselstrichen malt. Auch Fotos hat Dock bearbeitet und übermalt, wie zum Beispiel seine Collage von Venedig oder die Dächer eines kleinen Dorfes.
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Arbeiten von Angelika Schweiger
Angelika Schweiger aus Gerolsbach arbeitet vorwiegend in Mischtechnik, präsentierte aber auch Holzschnittarbeiten. Nach Feßls Worten versuche sie meist, das Motiv auf das Wesentliche zu reduzieren, wie bei dem Bild „Die Socken sind trocken“. Statt Sockenformen hängen lauter Vierecke auf der Leine „und sind in eckiger Form markanter getroffen als mit sanfter fließender Form“, fand Peter Feßl. Und das Bild „Ausgemalt“ zeigte dem Betrachter einen Raum mit Farbeimern. Das ließe dem Betrachter alle Möglichkeiten: entweder seien die weißen Eimer noch anzumalen, oder die Farbe sei verbraucht durch Gestaltung des Raumes oder der Maler hätte seine Arbeit an Bildern beendet.
Arbeiten von Alfred Pfab
Alfred Pfab aus Singenbach nutzt hauptsächlich Aquarellfarben für seine mehr heimatlich orientierten Bilder wie „Hohlweg“, „Winterwald“ oder „Erster Schnee im Gröbener Forst“. Aber auch zwei Acrylbilder finden sich unter den Werken: „Paris, Jardin de Luxembourg“ und „Paris, Blick von Notre Dame“. Besonders gefiel Peter Feßl das Bild vom Gröbener Forst sowie „Wintereichen“. Pfab schaffe es mit seinen Bildern, Nuancen zu zaubern und auch Schatten nicht böse aussehen zu lassen.
Als letzten Künstler präsentierte Feßl Jürgen Schromm, der Holzskulpturen aus Baumscheiben herausarbeitet. Die von Holzstämmen geschnittenen Scheiben hat er geschliffen und poliert, mit Lack die Maserungen des Holzes weiter herausgearbeitet und somit aus der Kunst der Natur ein neues Kunstwerk erschaffen. Teilweise hat er in natürliche Hohlräume und Spalten Zinn eingeflößt, so dass sich der Eindruck ergab, als lugten kleine Perlen aus dem Holz hervor.
Skulpturen von Jürgen Schromm
Die Ausstellung ist ab jetzt 3 Monate lang während der Öffnungszeiten des Finanzamtes
zu besichtigen.
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