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Lebensgefahr für Kinder befürchtet

(Langenbruck, rt)

 

Nach den Daten und Fakten die Reichertshofens Bürgermeister Michael Franken (JWU) bei der Bürgerversammlung im Ortsteil Langenbruck vorgetragen hatte, war die Reihe an den Bürgern, ihre Fragen zu stellen. Der Dialog mit den über 50 interessierten Einwohnern im Gasthof Fröhlich verlief dabei sachlich, fair und blieb auch zeitlich in einem vertretbaren Rahmen. Aufhorchen ließ allerdings eine Frage zu einem immer tiefer werdenden Bach, der nach Meinung eines Bürgers bereits eine Gefahr für Kinder sein soll.

Das bei strömendem Regen in Massen ablaufende Wasser in der Dorfstraße sprach ein Bürger als erstes in der Versammlung an. Das Problem dabei sah er in nicht mehr vorhandenen, längst verfüllten Gräben und einem Kanal, der das dadurch zusammenkommende Wasser nicht mehr aufnehmen kann. Franken antwortete darauf, dass der Hang bereits als Baugebiet ausgewiesen sei und bei einer Bebauung sich das Problem lösen würde, akut wolle er aber mit den Eigentümern der Grundstücke über eine Geländemodellierung sprechen. Danach, so die Annahme, könne das Wasser verzögert ablaufen oder teilweise bereits versickern. Von einer Vergrößerung des Kanals hielt er wegen der finanziellen Belastung für die Anwohner nichts und befand dies deshalb "unrealistisch."

Fugen lösen sich auf

Ein Hinweis aus dem Saal betraf die Verfugungen der Randsteine, die sich langsam aber sicher auflösten und deshalb dringendst neu gemacht werden sollten. "Wir machen das bereits", antwortete Franken, doch kämen die Bauhofmitarbeiter mit den Arbeiten nicht mehr nach, wie er sagte. Es sei zu überlegen, diese Aufgabe eventuell an eine externe Firma zu vergeben.

Unfallschwerpunkte entschärfen

Die zahlreichen Unfälle der Vergangenheit veranlassten einen Bürger zur Frage, ob denn einen Ausbau des Autobahnanschlusses in Richtung München in Aussicht sei; und auch beim Abbiegen in Richtung Geisenfeld müssten Autofahrer "Mut zum Risiko haben". Die Autobahndirektion, so der Bürgermeister, würde das schon unterstützen, doch sei die Sache in der Priorität weit hinten. Es existiere bereits der Vorschlag eines Verkehrsexperten zu einer Rechtsabbieger-Tangente. Wie dann zu erfahren war, gebe es allerdings an einem weiteren Unfallschwerpunkt demnächst eine Lösung. Und zwar am neuen Ronnweger Gewerbegebiet; dort soll die Einfahrt zur Bundesstraße zu einem Kreisverkehr umgebaut werden.

Nur 200.000 Euro - da muss man zugreifen

Nicht nachvollziehen konnte ein Fragesteller, dass die Autobahnbrücke an der Straße von Langenbruck nach Ronnweg nicht neu gebaut wird: "Wenn wir sie schon für nur 200.000 Euro bekommen, muss man zugreifen." Daraufhin entspann sich eine rege Diskussion zum Für und Wider. Diese spiele die Situation, wie sie auch im Gemeinderat zu diesem Thema herrsche. "Irgendwann muss sich dazu der Gemeinderat und der Bürgermeister eine Meinung bilden", so Franken angesichts zweier Lager, die unterschiedliche Auffassungen dazu haben.

Baugebiete werfen Fragen auf

Eine weitere Frage betraf das Rückkaufsrecht von Seiten der Gemeinde beim Gewerbegebiet Ronnweg I, wenn nicht gebaut werde. Dort, so Der Gemeindechef, sei eine Bauverpflichtung für einen Zeitraum von acht Jahren vereinbart, der Zeitraum sei noch nicht abgelaufen. Eine schriftliche Antwort dazu folge. In diesem Zusammenhang tauchte die Frage auf, was im 18 Hektar großen Logistikgebiet Winden passiere, wenn dort nicht gebaut werde. Franken erläuterte, dass es dort einen "vorhabenbezogenen Bebauungsplan" gebe, wonach der Interessent "mehr oder weniger einen Bebauungsplan" vorlegen müsse. Dazu gehöre ein Durchführungsvertrag mit darin enthaltenen klaren Fristen. Werde ein Bau nicht realisiert, könne die Gemeinde das Baurecht entziehen.

Gebüsch ans Rückhaltebecken

Eine Gebüschpflanzung beim Stöffeler Rückhaltebecken wünschte sich ein Bürger von der Verwaltung. Auf offene Ohren stieß er dabei bei Franken, der an dieser Stelle sogar für Bäume eingetreten war, jedoch dazu vom Wasserwirtschaftsamt eine Absage erhielt; doch werde er im Fall der Sträucher dort nochmals vorstellig.

Lebensgefahr droht am Bach

Lebensgefahr für Kinder befürchtete ein Fragesteller, der darauf hinwies, dass der Langenbrucker Bach immer tiefer werde und somit stetig gefährlicher werde. Dort, so Franken, werde man zusammen mit dem Wasserverband Vogelaubach eine Begehung machen; unabhängig davon hat die Gemeinde ein Gewässerentwicklungskonzept in Auftrag gegeben.

Leichenhaus bleibt Thema

Am Ende der Versammlung wurde dann schon verwundert an den Tischen innerhalb der Bürgerrunde bemerkt, dass noch gar keine Fragen zum neuen Leichenhaus gestellt wurden. Die folgten dann aber sogleich aus unterschiedlichen Richtungen auf dem Fuß: Allerlei Fragen betrafen die Architektur, den Standort und schließlich gipfelten sie dann in der Frage zur Leichenkühlung. Ein Bürger meinte, dass der neue Entwurf besser sei "als das Vogelhäuserl vorher - das ist die 50 000 Euro (Anm. d. Red.: Mehrkosten für den Bau) schon wert." Franken erläuterte und interpretierte nach Kräften die an diesem Abend zur Ansicht auch ausgelegten Architektenpläne. Unter anderem führte der Bürgermeister auch noch aus, dass auch in Langenbruck eine Urnenwand gebaut werden solle. Die Gesamtkosten würden sich später auf die Benutzungsgebühr des Leichenhaus auswirken, die dann voraussichtlich 150 Euro betragen werde.

Damit endete dann auch diese erste Bürgerversammlung des Jahres 2015 in der Marktgemeinde. Die nächste ist jene in Reichertshofen und dort im TSV-Vereinsheim am 28. Januar.
 

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